Xiaomi: Jetzt greifen sie Porsche an

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Ein Besuch bei Xiaomi, dem chinesischen Handyhersteller, der eine Porsche-Kopie für weniger als 30.000 Euro verkauft.

Aus der ZEIT Nr. 19/2024 Aktualisiert am 6. Mai 2024, 12:30 Uhr

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Erschienen in DIE ZEIT Nr. 19/2024

Oben: Xiaomi SU7, made in China, ab 27.000 Euro. Unten: Porsche Taycan, made in Germany, ab 100.000 Euro © ZEIT-Grafik (verw. Abb.: Xiaomi; Porsche)

Er werde nun den "Boss-Modus" einschalten, sagt der Chauffeur und zeigt auf eine Taste rechts am Lenkrad, daher möge man sich ordentlich hinsetzen. Der Mann grinst ein bisschen frech. Und gibt Gas. Die Beschleunigung drückt die Passagiere in die Sitze des SU7 auf dieser kleinen Teststrecke im Süden von Peking. Die wackelige Handyaufnahme zeigt danach: in etwa drei Sekunden aus dem Stand auf 109 Kilometer pro Stunde. Vergleichbar mit einem Porsche.

Was insofern passt, als dieses E-Auto in China "Mi Porsche" genannt wird. Es fährt nicht nur ähnlich flott wie ein elektrischer Porsche Taycan, sondern sieht ihm auch verblüffend ähnlich. Doch der SU7 ist nicht made in Schwaben. Er wurde entwickelt von Xiaomi (kurz: Mi), einem chinesischen Haushaltsgeräte- und Handyhersteller. Dieses Fahrzeug ist das derzeit bemerkenswerteste Beispiel dafür, wie sich chinesische Firmen anschicken, den deutschen Autoherstellern die führende Position streitig zu machen, selbst im gehobenen Segment.