Es gibt wütende Reaktionen aus den USA, weil Huawei es wieder getan hat: Laptops mit Intel-Prozessor auf den Markt bringen
→ Оригинал (без защиты от корпорастов) | Изображения из статьи: [1]
Der Handelskonflikt zwischen den USA und China steuert auf die nächste Runde zu. (Bild: stock.adobe.com - Vitaly Korovin)
Der chinesische Hersteller Huawei hat vor Kurzem die neueste Version seines Matebook-X-Pro-Laptops für den dortigen Markt vorgestellt. Wie schon so oft in der Vergangenheit setzt auch dieses Modell auf einen Prozessor von Intel, doch das sorgt nun in den USA teils für großen Unmut. Was ist der Grund für die Reaktionen? Hintergrund ist der schon seit Jahren andauernde Handelsstreit zwischen den USA und China, wie Reuters berichtet.
Das Matebook X Pro ist trotz Intels schnellem Core-Ultra-9-Prozessor nur 980 Gramm schwer und 13,5 Millimeter flach.
Der Kongressabgeordnete Michael Gallagher, der den Vorsitz im Sonderausschuss des Repräsentantenhauses zu China innehat, äußerte sich gegenüber Reuters folgendermaßen zu dem Fall: Eines der größten Rätsel in Washington D.C. ist, warum es das Handelsministerium weiterhin zulässt, dass US-Technologie an Huawei geliefert wird. Noch deutlichere Worte findet sein Parteikollege Michael McCaul, der ebenfalls Kongressabgeordneter ist: Diese Genehmigungen müssen aufhören. Vor zwei Jahren wurde mir gesagt, dass die Lizenzen für Huawei gestoppt würden. Heute sieht es nicht so aus, als ob sich die Politik geändert hätte. Ein besonderes Jahr: Nicht zu vergessen ist bei den verärgerten öffentlichen Reaktionen vermutlich auch, dass es sich um ein Wahljahr handelt. Am 5. November findet die 60. Präsidentschaftswahl statt. US-Präsident Joe Biden von der Demokratischen Partei tritt gegen Donald Trump von den Republikanern an.
Sowohl die Handelsrestriktionen als auch die möglichen Ausnahmen davon sind während der Präsidentschaft von Donald Trump entstanden. Er war von 2017 bis 2021 der 45. Präsident der USA. (Bild: Wikipedia, Gage Skidmore)
Eine nicht näher benannte Quelle von Reuters gibt an, dass die Hardware-Lieferungen von Intel für das aktuelle Matebook X Pro von Huawei auf einer bereits länger existierenden Lizenz basieren. Denkbar ist auch, dass der KI-Begriff die Reaktionen zusätzlich verschärft. Das legt eine Ergänzung von Reuters in Bezug auf Handels-Restriktionen für KI-Chips nahe. Sie haben nicht Intel, sondern vor allem Nvidia betroffen. Zum Hintergrund: Der KI-Begriff wird aktuell oftmals mit großem technologischem Fortschritt in Verbindung gebracht. Sowohl Huawei als auch Intel nutzen ihn in der Werbung für das Matebook X Pro beziehungsweise für die Intel-Core-Ultra-CPUs.
Hier zeigt Nvidias CEO Jensen Huang stolz die neusten (und extrem schnellen) KI-Chips des GPU-Herstellers.
Im Artikel von Reuters heißt es, dass die Intel-Chips laut einer weiteren Quelle nicht unter die besagten Restriktionen für KI-Chips fallen. Die Abkürzung NPU steht für Neural Processing Unit. Mehr zu dem Thema und zu den Unterschieden zwischen NPUs und GPUs erfahrt ihr im Artikel unter dem folgenden Link. Er ist zu der Vorstellung der neuen Intel-Prozessoren Anfang des Jahres entstanden: Auch Gaming-Hardware war betroffen: Die zusätzlichen Beschränkungen des US-Handels in Bezug auf KI-Hardware haben zeitweise dazu geführt, dass Nvidias Top-Modell im Gaming-Bereich in Form der RTX 4090 in China kaum zu bekommen war und dass ihre Preise weltweit stark gestiegen sind. Später hat Nvidia deshalb für den chinesischen Markt eine in der Leistung beschnittene Version unter der Bezeichnung RTX 4090D auf den Markt gebracht. Im Kern geht es bei dem Konflikt zwischen den USA und China gleich um mehrere Aspekte. Sie betreffen die Politik, die Wirtschaft, die Sicherheit und den Fortschritt. Die Zukunft ist ungewiss: Je nach Blickwinkel sind es offenbar unterschiedliche Ziele und Hoffnungen, die mit den Handelseinschränkungen verbunden werden. Wie genau sie sich letztlich auf die Sicherheit der USA und den Fortschritt Chinas auswirken, ist gleichzeitig schwer zu erfassen. So oder so bleibt abzuwarten, wie sich die Handelsrestriktionen der USA gegenüber China entwickeln. Das Ergebnis der Wahl Ende dieses Jahres könnte darauf jedenfalls großen Einfluss haben.
Die Reaktionen im Detail
Kritik an der Kritik
KI-Chip ist nicht gleich KI-Chip
Es steht viel auf dem Spiel