Der neue Samsung QN900D brilliert im Fernseher-Test mit seinem KI-Prozessor

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Testfazit

Der Samsung GQ-75QN900D ist vor allem eine faszinierende Technik-Demonstration: Die enorme Bilddynamik bei herausragender Schärfe bietet kein anderer Fernseher. Doch obwohl als Topmodell deklariert, ist der QN900D damit in puncto Bildqualität nicht der beste Samsung-Fernseher 2024. Die Vorteile der 8K-Auflösung wiegen aus normalen Betrachtungsabständen die Nachteile nicht auf, nüchtern betrachtet ist der S95D besser. So sind 8K und KI nicht die stärksten Argumente für den Top-Fernseher, sondern eher das Design mit dem fast randlosen, superflachen Bildschirm. Der sieht an der Wand einfach verflixt gut aus. Mit dem Ton lässt es sich gut leben, die Ausstattung mit umfassenden Streaming-Möglichkeiten und allen wichtigen Anschlüssen ist sehr gut. Das ist typisch Samsung, genauso wie die leicht erlernbare Bedienung.

Pro

Kontra

Der QN900D ist das neue Fernseher-Flaggschiff von Samsung. Hier kombiniert der Hersteller alles, was in der modernen TV-Technik gut und teuer ist: einen Bildschirm mit extrem hoher Auflösung und kontraststarker

Mini-LED-Technik

, einen leistungsfähigen Prozessor mit künstlicher Intelligenz und nicht zuletzt einzigartiges Design. Kann sich der Samsung QN900D damit an die Spitze der

Fernseher-Bestenliste

setzen? Selbstverständlich ist das nicht, denn die Technik des Top-Fernsehers bringt auch Nachteile mit sich, wie der Test zeigt. Da trat das Top-Modell als GQ75QN900D in der mittleren Größe mit 75 Zoll oder 190 Zentimeter Bildschirmdiagonale an. Es gibt ihn mit ansonsten gleicher Technik auch eine Nummer kleiner sowie eine Nummer größer - siehe Übersicht ganz unten.

Der Samsung QN900D sieht spektakulär aus

Was am neuen Samsung QN900D als Erstes auffällt, ist das extrem flache Design. Der

Fernseher

ist gerade einmal 13 Millimeter dünn - und zwar nicht an der schmalsten Stelle, sondern über seine gesamte Fläche! Außerdem reicht der Bildschirm nahezu bis zum Rand, rundum ist nur eine feine schwarze Linie sichtbar - wirklich spektakulär. Ein grauer Metallrahmen fasst den Bildschirm unauffällig ein. Auf dem Standfuß scheint der Bildschirm wegen des verspiegelten Mittelstücks zu schweben. Wandmontage ist ebenfalls möglich, Samsung bietet eine sehr flache Halterung für minimalen Wandabstand an, es passen aber auch handelsübliche TV-Wandhalterungen (VESA 300x300). Die Schrauben dafür finden Halt in der tragenden Metallstruktur im Inneren. Die Rückwand des Fernsehers ist nur eine labberige Plastik-Platte, deren geriffelte Oberfläche leicht schmuddelig aussieht.

Der Samsung QN900D ist nur 13 Millimeter dünn und wird im unteren Bereich nicht dicker.

Foto: COMPUTER BILD

Künstliche Intelligenz soll 8K retten

Der Bildschirm des Samsung QN900D soll außerdem mit inneren Werten glänzen: So begnügt er sich nicht mit der üblichen

UHD-Auflösung

, sondern wartet mit viermal so vielen Bildpunkten, sogenannter 8K-Auflösung auf. Dementsprechend drängen sich 7680x4320 Pixel oder 33 Megapixel auf dem Bildschirm. Ganz klar: Entsprechend hoch aufgelöste Filme, Serien oder gar TV-Sendungen sind nicht verfügbar, voraussichtlich wird sich daran auch in Zukunft wenig ändern. Samsung will jedoch mit besonders aufwendiger Skalierung bessere Bildqualität als mit UHD-Bildschirmen möglich erzielen - mit gängigem UHD- und sogar HD-Material. Der Vorteil des feinen Bildrasters: Das kann Bewegungen klarer darstellen, insbesondere wenn sie diagonal über den Bildschirm verlaufen. Und da kommt die künstliche Intelligenz ins Spiel. Während übliche Skalierer die fehlenden Pixel mit vergleichsweise einfacher Zwischenwertberechnung füllen (lineare Interpolation), analysiert der Samsung-Videoprozessor mit seinen neuronalen Netzwerken die Bilder in Echtzeit und "denkt" sich die fehlenden Pixel hinzu.

Das Bild reicht beim Samsung QN900D weiter an den Rand als bei jedem anderen Fernseher.

Foto: COMPUTER BILD

Neo-QLED heißt LCD mit Mini-LED

Die vielen Pixel des Samsung QN900D bringen freilich einen Nachteil mit sich: Sie sind winzig klein und lassen daher weniger Licht durch. Das kompensiert Samsung mit mehreren Maßnahmen: Zum einen legt der Hersteller die Struktur transparenter aus und nimmt dafür nicht ganz so tief darstellbares Schwarz im Bild in Kauf. Zum anderen dreht er mächtig am Helligkeitsregler. Als LCD-Fernseher bringt der QN900D die Bildpunkte mit einem sogenannten Backlight zum Leuchten, das sind hinter dem Bildschirm angeordnete LEDs. Während in preisgünstigen LCD-TVs wenige Dutzend davon genügen müssen, verwendet Samsung in seinem Topmodell winzig kleine Mini-LEDs und bringt Tausende davon mit entsprechender Leuchtkraft unter. Und sie leuchten nicht wie in einfachen Fernsehern ständig mit voller Helligkeit, sondern nur da, wo es im Bild tatsächlich hell sein soll. Im QN900D ist dafür das Backlight in 1.920 Bereiche unterteilt, jede dieser Dimming-Zonen steuert der Fernseher passend zum laufenden Bildinhalt. Das ist noch mal deutlich feingliedriger als etwa beim aktuellen UHD-Topmodell Samsung QN90D mit 720 Zonen. Weil hinter dunklen Bildbereichen das Backlight weniger oder gar nicht leuchtet, kann der Fernseher höheren Kontrast im Bild darstellen. Außerdem reduziert das den Stromverbrauch. Typisch für Samsung-Fernseher: Sogenannte Quantum Dots, selbstleuchtende Nanokristalle im Backlight, verhelfen dem LCD-Bildschirm zu einem erweiterten Farbspektrum. Der QN900D firmiert daher auch als

QLED-TV

- aufgrund des aufwendigen Mini-LED-Backlights genau genommen als Neo-QLED-TV.

Bei seitlicher Betrachtung des Samsung QN900D lässt der Kontrast nur wenig nach, störende Aufhellungen durch das Mini-LED-Backlight sind praktisch nicht zu sehen.

Foto: COMPUTER BILD, Spears & Munsil

So gut ist der QN900D im Testlabor

Entsprechend farbenfroh gab sich der Samsung QN900D im Testlabor. Das erweiterte Spektrum von Filmen und Serien mit HDR zeigte der Neo-QLED zu 94 Prozent, mehr schaffen nur Fernseher mit OLED-Bildschirm - die jedoch bei der Maximalhelligkeit nicht mithalten können. Da brachte der QN900D im Testlabor mit 2.439 Candela pro Quadratmeter (oder Nits) die Messgeräte ins Schwitzen. Trotz der kleineren Pixel übertraf er damit seinen UHD-Bruder QN90D um rund 10 Prozent. Selbst mit vollflächig weißem Bildschirm kam das 8K-Modell auf fast 600 Candela, damit zählt der Bildschirm derzeit zu den leistungsfähigsten überhaupt. Die Helligkeitsverteilung ist dabei schön gleichmäßig. Bei seitlicher Betrachtung hellen sich dunkle Bildbereiche etwas auf und die Farben verschieben sich vom sonst nahezu perfekten Weißabgleich etwas ins Kühle. Für einen LCD-Fernseher ist die Blickwinkelstabilität dennoch gut. Außerdem ist der Neo-QLED-Bildschirm sehr gut entspiegelt. Licht von oben mag er weniger, das trübt das Bild etwas ein. Gegenüberliegende Lichtquellen aber oder Licht von seitlichen Fenstern streut der QN900D deutlich in die Breite, sodass die Reflexionen nur schemenhaft auf dem Fernseher zu sehen sind. Die enorme Bildschärfe des 8K-Bildschirms bleibt auch in schnellen Bewegungen erhalten. Er arbeitet je nach Signalquelle mit 96, 100 oder 120 Hertz und berechnet Zwischenbilder ohne störende Artefakte.

Samsung QN900D im Test mit

Portrait Displays'

Calman: Bis auf einzelne Ausreißer sind die Farbabweichungen sehr gering (links), der HDR-Farbraum ist sehr gut abgedeckt.

Foto: COMPUTER BILD, Portrait Displays

Der QN900D zeigt brillante Bilder

In der Praxis machen sich diese Qualitäten durch sehr brillante Bilder unter allen denkbaren Bedingungen bemerkbar. Spielfilme zeigt der QN900D im dunklen Wohnzimmer mit plastischer Tiefe und brillanten Lichtern. In Extremsituationen verzichtet er auf das letzte Quäntchen Brillanz, um nicht dunkle Bereiche ungewollt aufzuhellen. So funkeln Sterne im Weltraum etwas weniger intensiv als etwa auf seinem OLED-Bruder S95D, es gibt aber auch keine störenden Flackereffekte und Bildklötzchen. Farben gibt der 900er sehr natürlich und mit stufenlosen Verläufen wieder. Wer die Möglichkeiten von 8K ausloten möchte, kann das mit entsprechend hoch aufgelösten Fotos tun (kostenlose Beispiele hier:

»Burosch Testbilder

). Außerdem gibt es bei YouTube Videos in nativer 8K-Auflösung, oft mit schönen Natur- und Städte-Aufnahmen. Allerdings offenbart da immer erst ein Blick in die Detaileinstellung der jeweiligen Videos, ob die wirklich in 8K (4320p) vorliegen. Mit guten UHD- und HD-Produktionen sind die Vorteile des feinen Bildschirmrasters ebenfalls zu sehen, wenn der Betrachtungsabstand unter 2 Metern liegt. Es lässt Bilder weicher und natürlicher wirken, in Bewegungen ist weniger Flimmern und Grieseln zu sehen. Und was bewirkt die künstliche Intelligenz? Damit hebt die Skalierung feine Details hervor und zum Beispiel kleine Schriftzüge über die Lesbarkeitsschwelle. Auch scheinen winzige Lichter im Bild intensiver zu strahlen. Auf die Echtzeit-Anpassung der HDR-Wiedergabe durch Dolby Vision verzichtet Samsung. Weil jedoch der QN900D von den meisten HDR-Produktionen die hellsten Bildbereiche ungebremst darstellen kann, ist sie hier auch kaum notwendig. Das ähnliche HDR10+-Format beherrscht der Samsung dagegen, es taucht zuweilen bei Amazon Prime Video und in Videospielen auf.

Bei HDR-Filmen beweist der Samsung QN900D, was er kann: brillante und farbstarke Bilder darstellen.

Foto: COMPUTER BILD

Die besten Bildeinstellungen für den QN900D

Nach der ersten Inbetriebnahme ist der QN900D auf den Eco-Modus voreingestellt. Der ist gar nicht so sparsam, zeigt aber Farben zu kühl und überschärft Bilddetails. Mit wenigen Änderungen in den

Menüeinstellungen

lassen sich dem Fernseher deutlich stimmigere Bilder entlocken:

  • Bildmodus: Von den wählbaren Voreinstellungen ist der Filmmaker Mode die beste Wahl. Damit sind Farben, Kontrast und Helligkeitsabstufungen ab Werk nahezu perfekt. Das Bildformat ist damit auf pixelgenaue Abbildung eingestellt (An Bildschirm anpassen "Ein" oder "Auto"). Bei HDR-Filmen bleibt der Samsung selbstständig im vorgewählten Filmmaker-Modus und passt automatisch Helligkeitsverlauf und Kontrast entsprechend an. Die KI ist nur in den Bildmodi Standard, Dynamisch und Eco aktiv, die alle auf deutlich zu kühle Farbtemperatur eingestellt sind. Außerdem kommt damit etwas Unruhe ins Spiel, sodass im Test der Filmmaker Mode in der Summe besser gefiel.
  • Experteneinstellungen: Von den weiteren Einstellmöglichkeiten sind die meisten Geschmacksache, nur zwei verdienen besondere Beachtung. Im Untermenü Bildschärfe-Einstellung lässt sich gleich beim ersten Punkt Bildschärfe eine Automatik-Einstellung wählen. Die glättet ruckelige Bewegungen, lässt Filme aber nicht künstlich wirken. Außerdem ist damit eine Automatik-Einstellung für die sanft eingreifende Rauschunterdrückung aktiviert. Weiter unten verleiht die Option Automatisches HDR-Remastering normalen TV- und Filmproduktionen etwas mehr Brillanz, ohne sie gleich quietschbunt oder unnatürlich wirken zu lassen.
  • Helligkeitsoptimierung: Ein gut funktionierender Raumlichtsensor findet sich im Einstellmenü unter Allgemein, dort unter Öko-Einstellungen als Helligkeitsoptimierung. Die Maximalhelligkeit im Dunkeln lässt sich je nach Geschmack einstellen, wobei die Werkseinstellung 16 im Test praxisgerecht funktionierte.
  • Allgemein und Datenschutz: Hier sind die Einstellungen für den empfehlenswerten Lichtsensor versteckt, der die Bildhelligkeit passend zur Umgebung regelt: Unter Ein/Aus und Energiesparen lässt sich die Anpassung als Helligkeitsoptimierung einschalten. Mit einem Regler darunter ist die Mindesthelligkeit justierbar. Auf Werkseinstellung 12 ist sie okay, besser gefiel im Test die Mindesthelligkeit 15.

Der Samsung QN900D ist ab Werk sehr gut voreingestellt, die Bildschärfe-Einstellung bietet einen praxisgerechten Automatik-Modus.

Foto: COMPUTER BILD

Kalibrieren für perfekte Farben

Wer die Farbgenauigkeit auf die Spitze treiben möchte, kann den Samsung QN900D kalibrieren lassen. Händler wie Media Markt und Saturn bieten einen

Kalibrierservice

mit professioneller Ausrüstung von

Portrait Displays

an, wie sie COMPUTER BILD ganz ähnlich auch in Fernseher-Tests verwendet. Alternativ ist das Bild-Tuning mithilfe eines Smartphones und der SmartThings-App von Samsung möglich. Die startet nach einem Tipper auf Intelligente Kalibrierung eine Folge Testbilder mit unterschiedlichen Farben und Helligkeiten. Das Smartphone erfasst die Testbilder mit seiner Kamera, vergleicht die Farben und Helligkeiten mit den Sollwerten und berechnet dazu Korrekturdaten und schickt diese schließlich zurück an den QN900D. Die intelligente Kalibrierung setzt allerdings bestimmte Smartphones voraus: iPhones ab 2019 mit Face-ID-Funktion und

Samsung-Galaxy-Modelle

ebenfalls ab 2019. Der Grund: Die App muss die Kamera-Eigenschaften sehr genau kennen, damit nicht Fehler der Kamera das TV-Bild verfälschen.

Samsung QN900D: Technische Daten im Vergleich

8K treibt den Stromverbrauch hoch

Aus der enormen Brillanz trotz kleiner Pixel entwickelt das Mini-LED-Backlight des Samsung QN900D einen entsprechenden Strombedarf. Im Test genehmigte sich der Fernseher bis zu 360 Watt.

75-Zoll-Fernseher

mit geringerer UHD-Auflösung bleiben in der Regel unter 300 Watt, allerdings war bislang auch keiner davon so hell. Und alles ist relativ: Im Vergleich zum 8K-Vorgänger konnte Samsung die Leistungsaufnahme um beachtliche 20 Prozent senken. In der Praxis hängt sie ganz extrem von den laufenden Bildinhalten ab. Beim normalen Fernsehen waren es im Test 100 Watt bei düsteren Krimis und bis 240 Watt beim sonnigen Frühstücksfernsehen. Der Eco-Modus ändert daran im Mittel wenig: Der stellt sehr helle Bildinhalte etwas kühler und eine Spur heller dar, wobei der Stromverbrauch eine Spur über dem im Filmmaker Modus liegt. In eher dunklen Inhalten mit nur einzelnen Highlights wirken letztere deutlich brillanter, obwohl der Stromverbrauch im Vergleich zum Filmmaker Modus sinkt. Doch das bewegt sich alles im Rahmen weniger Watt, die sich in der Jahresbilanz eines Haushaltes kaum bemerkbar machen.

Der QN900D arbeitet mit künstlicher Intelligenz Details in Bildern heraus und macht damit zum Beispiel kleinste Schrift noch lesbar.

Foto: COMPUTER BILD, Burosch

Der Klang ist alles andere als dünn

Angesichts des extrem flachen Gehäuses und des fast nicht vorhandenen Rahmens liegt die Frage nahe, wie es um die Tonqualität bestellt ist. Denn Platz für Lautsprecher gibt es im Samsung QN900D offenkundig kaum. Die Löcher im Rahmen haben rein dekorativen Zweck, die Tonausgeber liegen auf der Rückseite. Da finden sich rechts und links zwei Untertassen-große Basslautsprecher, flankiert von jeweils drei Passivmembranen zur Unterstützung. Höhere Tonlagen geben rechts und links am Rand jeweils drei Lautsprecher wieder. Die jeweils ganz oben auf der Rückseite untergebrachten Hochtöner sind vornehmlich für Raumklangeffekte zuständig. Damit gelingt dem QN900D klare Sprachwiedergabe und es sind sogar Bässe zu erahnen. Besonders weiträumiger Klang mit einer Abbildung deutlich über den Bildschirm hinaus gelingt mit Soundtracks im Dolby-Atmos-Tonformat. Das findet sich immer häufiger bei Streaming-Anbietern, außerdem in Konsolenspielen und auf

UHD-Blu-ray

. Die interessantesten Möglichkeiten zur Klangoptimierung bieten im Hauptmenü unter Allgemein und Datenschutz die Einstellungen des intelligenten Modus. Dort wählen Sie Intelligenter Modus Ein, schalten direkt darunter aber Adaptives Bild aus - sonst sind die Farben zu kühl und zu grell. Darunter gibt es dann sehr gute Möglichkeiten zur Klangverbesserung:

  • Aktiver Sprachverstärker Pro: Damit hebt der Fernseher Sprache hervor, sodass sie sich von Geräuschen in Filmen und im Raum besser abhebt.
  • Adaptiver Ton Pro: Über Mikrofone in der Unterseite erfasst der Fernseher, ob unter ihm etwa ein Sideboard den Schall reflektiert, und passt die Wiedergabe automatisch an seine Platzierung an.
  • Adaptive Lautstärke: Damit gleicht der Fernseher Lautstärkeunterschiede zwischen verschiedenen Programmen und Quellen aus. Dass Werbung trotzdem oft lauter klingt, ist unvermeidbar. Die Sprünge fallen zumindest weniger groß aus.

Für höhere Ansprüche an den Klang lässt sich zum Beispiel eine

Soundbar

anschließen. In Verbindung mit einer

Samsung-Soundbar

können die TV-Lautsprecher gleichzeitig mitlaufen, um den Klang etwas in die Höhe zu heben, dass er besser zum Bild passt. Außerdem sind dann die Klangeinstellungen für die Soundbar bequem über das TV-Menü steuerbar.

Einer der flachen Teller ist ein Basslautsprecher, die anderen drei sind passive Membranen als Unterstützung. Die Hochtöner sitzen hinter den gelochten Bereichen am seitlichen Rand.

Foto: COMPUTER BILD

Samsung räumt die Kabel aus dem Weg

Für Anschlüsse bietet das superflache Gehäuse des Samsung QN900D keinen Platz, Ausnahmen sind eine USB-C-Buchse für eine optionale Kamera, sodass mit dem Fernseher auch Videotelefonate möglich sind. Außerdem gibt es einen flachen Anschluss für ein Spezialkabel, das zur separaten Anschlussbox, der One-Connect-Box, führt. So verläuft nur ein einziges und recht unauffälliges Kabel zum Bildschirm, was die Wandmontage sehr vereinfacht. Die One-Connect-Box bietet ein klar beschriftetes Anschluss-Arsenal für die üblichen Bild- und Tonquellen:

  • HDMI: Alle vier HDMI-Anschlüsse des Samsung QN900D entsprechen der Version HDMI 2.1. Sie können UHD-Bilder mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde verarbeiten, PCs dürfen sogar 144 Hertz und mit Einschränkungen bei der Auflösung 240 Hertz anliefern. Variable Bildraten (VRR, Variable Refresh Rate) sind ebenfalls möglich. Einer der HDMI-Anschlüsse kann als Tonausgang für Soundbars, AV-Receiver & Co. dienen. Der Audio-Rückkanal (eARC, enhanced Audio Return Channel) überträgt Raumklang inklusive der 3D-Variante Dolby Atmos.
  • USB: Über zwei USB-Anschlüsse sind Fotos, Musik und Filme in den gängigsten Dateiformaten abspielbar. DTS-Ton gibt der Samsung nicht wieder. Außerdem ist eine USB-Festplatte für TV-Aufnahmen anschließbar.

  • Digitalausgang: Der liefert den Ton an alte AV-Receiver oder Soundbars ohne HDMI. Auch für Funkkopfhörer mit entsprechend ausgestatteter Sendestation ist der optische Ausgang geeignet.

  • Netzwerk: Für Videostreams aus dem Internet lässt sich der Samsung per Netzwerkkabel mit dem heimischen Internet-Router verbinden. Alternativ klappt der Zugang per WLAN. Für UHD- oder 4K-Videos sind alle einigermaßen aktuellen Router schnell genug, für 8K von YouTube sollte das WLAN und der Internetanschluss 100 Megabit pro Sekunde schaffen.

  • TV-Empfang: Der QN900D hat die üblichen Anschlüsse für Kabel und Antenne sowie für Satelliten-Empfang. Die Sat-Buchse ist doppelt ausgeführt, sodass sich an kompatiblen Empfangsanlagen ein beliebiges TV-Programm auf eine USB-Festplatte aufnehmen lässt, während ein anderes auf dem Bildschirm läuft. Bei Empfang per Antenne und Kabel klappt das auch, da genügt jedoch der einzelne Anschluss.

Einen Kopfhöreranschluss hat der QN900D nicht, stattdessen lassen sich Bluetooth-Kopfhörer koppeln. Bei Bedarf klappt das mit zwei Modellen gleichzeitig, außerdem können die TV-Lautsprecher zur gleichen Zeit weiterlaufen. Etwa in Kombination mit Hörhilfen ist das hilfreich. Alternativ kann der Samsung mit der neuen Bluetooth-Auracast-Funktion den Ton auf nahezu beliebig viele Lautsprecher und Kopfhörer funken, die ebenfalls mit Bluetooth 5.3 und Auracast ausgestattet sind. Voraussetzung ist ein aktuelles Samsung Galaxy Smartphone ab der Betriebssystem-Version One Ui 6.0 als Vermittler.

Die zur One-Connect-Box ausgelagerten Anschlüsse verbannen den Kabelsalat aus dem Blickfeld. Rechts im Bild das Kabel in Richtung Bildschirm.

Foto: COMPUTER BILD

Alexa und Bixby hören zu und helfen

Seine Mikrofone setzt der Fernseher außer zur Klangoptimierung auch für die Sprachsteuerung ein. Dazu stehen zwei Assistentinnen zur Wahl: Samsungs hauseigene

Bixby

verrichtet ihren Dienst solide und kennt Fernseherfunktionen, sodass sich etwa der Bildmodus per Sprachbefehl umschalten lässt. Auch die Suche nach TV-Kanälen oder Streaming-Inhalten klappte im Test ordentlich, wie so oft mit Ausnahme von Netflix.

Alexa

ist da nicht besser und kennt kaum Fernseher-Funktionen, weiß aber auf allgemeine Fragen bessere Antworten. Da probiert am besten jeder selbst aus, welche Sprachassistentin zum eigenen Nutzungsprofil am besten passt. Die Auswahl erfolgt im Menü unter Allgemein und Stimme. Wem die Mikrofone im Fernseher nicht behagen, der schaltet sie mit einem winzigen Schiebeschalter hinter dem Samsung-Logo ab. Die Sprachsteuerung bleibt dann mit der Fernbedienung nutzbar, deren eingebautes Mikrofon hört auf Tastendruck zu.

Die winzige Fernbedienung des Samsung QN900D lässt sich mit ihren wenigen Tasten blind steuern.

Foto: COMPUTER BILD

Kleine Fernbedienung ohne Batterien

Die Fernbedienung ist von anderen Samsung-Fernsehern gut bekannt, fast alle nutzen seit letztem Jahr das gleiche Modell. Das ist überraschend klein, entpuppt sich im Alltag aber schnell als richtig gut. Es kommt mit ganz wenigen Tasten aus und verzichtet genauso auf eine 10er-Tastatur wie auf Tasten etwa für das Einstellmenü. So erfordern etliche Funktionen längere Wege über den Home-Screen, im Gegenzug finden sich die verbliebenen Tasten ohne hinzuschauen. Obendrein kommt die Samsung-Fernbedienung ohne Batterien und Akkus aus. Stattdessen dient ein sogenannter Super-Cap als Energiespeicher, der viel mehr Ladezyklen als ein Akku übersteht und daher nie gewechselt werden muss. Eine Solarzelle in der Rückseite lädt die Fernbedienung auf, zur Not klappt das auch schnell per USB-C-Kabel. Zusätzliche Energie liefern allgegenwärtige Funkwellen - ob WLAN, Mobilfunk oder Rundfunk. Das sind nur winzige Energiehäppchen, in der Summe halten sie jedoch den Akku stets hinreichend voll. Auch dank der Bildschirmmenüs mit vielen Erläuterungen klappt die Bedienung einfach, Hilfen zum Anschluss und zur Problembehebung sowie die komplette Anleitung auf dem Bildschirm runden das ab.

Auf dem Startbildschirm des Samsung QN900D sind die installierten Apps in Wunsch-Reihenfolge nebeneinander aufgereiht.

Foto: COMPUTER BILD

Mehr Streaming-Extras bietet keiner

Die Ausstattung des Samsung QN900D selbst lässt ebenfalls kaum Wünsche offen. So gibt es Apps für die

Mediatheken

der TV-Sender sowie für alle wichtigen Streaming-Anbieter mit Filmen, Serien und Musik. Die installierten Apps sind auf dem Home-Screen übersichtlich aufgereiht, darunter sind Empfehlungen zu laufenden TV-Sendungen sowie für Filme und Serien bei den unterschiedlichsten Anbietern zu sehen. Welche das sind und in welcher Reihenfolge sie der Home-Screen auflistet, ist leider nicht veränderbar. Immerhin sind auch Tipps für kostenlose Angebote dabei. Mit verschiedenen Multi-View-Anordnungen lassen sich bei Bedarf auch mehrere Inhalte gleichzeitig anschauen oder parallel zum Fernsehen Videotelefonate mit einer

USB-Webcam

und der

Google-Duo-App

führen. Darüber hinaus können Apple-Geräte Videos und Fotos per AirPlay 2 zuspielen. Mit Android-Geräten klappt das über die "Samsung SmartThings"-App, die auch für Vernetzungen und Automatisierungen im Smart Home zuständig ist.

Für Gamer bietet der QN900D ein eigenes Menü mit wichtigen Infos etwa zur aktuellen Bildwiederholrate und mit speziellen Einstellmöglichkeiten.

Foto: COMPUTER BILD

Auf dem Fernseher selbst gibt es ebenfalls die SmartThings-App. Die zeigt einen Überblick vernetzter Produkte im Haus, etwa

Philips-Hue-Lampen

oder

Sonos-Lautsprecher

sowie die Bilder von Überwachungskameras. Außerdem sind darüber Grundfunktionen steuerbar, etwa um im Nebenraum das Licht einzuschalten oder zum Filmstart noch laufende Musik zu stoppen. Philips-Hue-Lampen kann der Samsung-Fernseher sogar synchron zum laufenden Bild in Farbe und Helligkeit steuern. Das erinnert an das Ambilight von Philips-Fernsehern, auch wenn die Anpassung längst nicht so feinfühlig erfolgt. Und sie ist nicht billig: Zusätzlich zu den Hue-Lampen inklusive Bridge ist die

"Philips Hue Sync"- App

aus dem App-Store des Fernsehers für einmalig 130 Euro oder 3 Euro pro Monat erforderlich. Der QN900D lässt sich zudem zur Arbeit einspannen: Im Menübereich Workspace erlaubt er den Fernzugriff auf Office-365-Dokumente in der Cloud, mit Bluetooth-Tastatur und -Maus ist auch die Bearbeitung von Dokumenten möglich. Der Netzwerk-Zugriff auf Computer (Windows und Mac) klappt ebenfalls, genauso wie die Verbindung mit Smartphones und Tablets von Samsung über die Hersteller-eigene DeX-Schnittstelle. Für Gamer gibt es auf dem Home-Screen ganz links einen eigenen Tab. Der Gaming Hub bündelt die Schaltflächen für angeschlossene Konsolen und Computer sowie für Cloud-Gaming-Apps, darunter Xbox Cloud Gaming und Nvidia GeForce Now. So ermöglicht der QN900 mit einem handelsüblichen Blueooth-Gaming-Controller Gaming ohne Konsole. Bei Spielen von einer Konsole oder mit einem angeschlossenen Computer blendet ein längerer Druck auf die Wiedergabe-Taste der Samsung-Fernbedienung die sogenannte Game-Bar ein. Das ist eine kleine Menüleiste mit wichtigen Infos und Einstellungen, etwa um den Bildkontrast anzupassen.

Samsung

GQ75QN900DT

  • Kein perfekt tiefes Schwarz

Testfazit Samsung QN900D

Der Samsung QN900D ist vor allem eine faszinierende Technik-Demonstration: Die enorme Bilddynamik bei herausragender Schärfe bietet kein anderer Fernseher. Doch obwohl als Topmodell deklariert, ist der QN900D damit in puncto Bildqualität nicht der beste

Samsung-Fernseher 2024

. Die Vorteile der 8K-Auflösung wiegen aus normalen Betrachtungsabständen die Nachteile nicht auf, nüchtern betrachtet ist der S95D besser. So sind 8K und KI nicht die stärksten Argumente für den Top-Fernseher, sondern eher das Design mit dem fast randlosen, superflachen Bildschirm. Der sieht an der Wand einfach verflixt gut aus. Mit dem Ton lässt es sich gut leben, die Ausstattung mit umfassenden Streaming-Möglichkeiten und allen wichtigen Anschlüssen ist sehr gut. Das ist typisch Samsung, genauso wie die leicht erlernbare Bedienung. Samsung bietet den QN900D in drei verschiedenen Größen an:

  • Samsung GQ65QN900D, 65 Zoll und 164 Zentimeter, ideal für unter 2,00 Meter Betrachtungsabstand
  • Samsung GQ75QN900D, 75 Zoll und 190 Zentimeter, ideal für 2,50 Meter (im Test)
  • Samsung GQ85QN900D, 85 Zoll und 215 Zentimeter, ideal für 3,00 Meter

Die Technik ist abgesehen von den Bildschirmgrößen und der angepassten Anzahl der Backlight-Zonen gleich. Auf dem kleinsten Modell sind die Vorteile der 8K-Auflösung nur aus wenig praxisgerechten Abständen erkennbar, sie lohnt sich am meisten beim 85-Zoll-Modell.