Goldene Lola: Deutscher Filmpreis in Gold geht an Drama "Sterben"

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Bester Film und beste Hauptdarstellerin: "Sterben" erhält den wichtigsten deutschen Filmpreis. In dem dreistündigen Drama geht es um eine zerrüttete Familie.

Aktualisiert am 3. Mai 2024, 22:53 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, AFP, isd

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9 Kommentare Regisseur Matthias Glasner (vorn) nimmt die Goldene Lola entgegen. © Sebastian Christoph Gollnow/​dpa

Das Drama Sterben von Regisseur Matthias Glasner ist beim Deutschen Filmpreis mit der Goldenen Lola ausgezeichnet worden. Das gab die Deutsche Filmakademie in Berlin bekannt. Insgesamt war der Film in neun Kategorien nominiert; er galt als Favorit in dem Wettbewerb. Glasner hatte bereits bei der diesjährigen Berlinale, wo Sterben Premiere hatte, den Silbernen Bären für das beste Drehbuch erhalten.

Insgesamt erhielt Sterben vier Preise: Mit der Lola als beste weibliche Hauptrolle wurde die Schauspielerin Corinna Harfouch ausgezeichent. Sie spielt in dem dreistündigen Film um eine zerrüttete Familie die Mutter und Ehefrau Lissy Lunies. Der Preis für die beste Filmmusik ging an Lorenz Dangel, der Preis für die beste männliche Nebenrolle an Hans-Uwe Bauer.

Preise auch für Simon Morzé und Adele Neuhauser

Als bester männlicher Hauptdarsteller wurde der Schauspieler Simon Morzé für seinen Auftritt in dem Historiendrama Der Fuchs von Regisseur Adrian Goiginger geehrt, das ebenfalls als bester Spielfilm nominiert gewesen war. Zur besten Nebendarstellerin wurde Adele Neuhauser für ihre Rolle im Film 15 Jahre gekürt.

Bei dem Filmpreis werden die Lolas in insgesamt 17 Kategorien verliehen. Die seit 1951 jährlich verliehene Lola gilt als die wichtigste deutsche Auszeichnung für Filmschaffende. Neben Spielfilmen werden auch Dokumentar- und Kinderfilme ausgezeichnet. Die Lola ist mit Preisgeldern von insgesamt knapp drei Millionen Euro dotiert, die Entscheidung über die Preisvergabe treffen die Mitglieder der Deutschen Filmakademie.

Laudatio von Sandra Hüller

Viele Filme waren mehrfach nominiert, darunter auch der Thriller Die Theorie von Allem von Timm Kröger. Er kam auf sechs Nominierungen, darunter auch für den besten Film. In dieser Kategorie setzte sich Sterben letztlich gegen fünf Filme durch: Dies waren neben Die Theorie von Allem und Der Fuchs die Verfilmung Ein ganzes Leben nach einem Roman von Robert Seethaler, Im toten Winkel von Regisseurin Ayşe Polat und das Drama Elaha. Der Politthriller Im Toten Winkel erhielt die Lola in Bronze. Regisseurin Polat wurde zudem mit einem Filmpreis für die beste Regie und das beste Drehbuch ausgezeichnet.

Zur Verleihung waren etwa 1.600 Gäste in das Theater am Potsdamer Platz in Berlin eingeladen. Laudatoren waren unter anderem die jüngst oscarnominierte Schauspielerin Sandra Hüller und der Regisseur des oscarnominierten Films Das Lehrerzimmer, İlker Çatak. 

In einer Rede bei der Gala appellierte die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer an die Filmschaffenden. "Als ich vor 14 Jahren zurückgekommen bin, hätte ich es mir nicht träumen lassen, was jetzt in der Öffentlichkeit los ist", sagte die 102-Jährige. "So hat es damals auch angefangen." Sie fügte hinzu: "In diesem Raum sitzen ganz viele Geschichtenerzähler. Ihr habt die Verantwortung, die Kraft des Films zu nutzen, damit so etwas nie wieder passiert."