USA ersteigern etliche Sowjet-Kampfjets - für die Ukraine?

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Stand: 05.05.2024, 19:04 Uhr

Von: Fabian Müller

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Drei Flugzeuge des Typs MiG-29 (Archivbild). © IMAGO/MARCIN BANASZKIEWICZ/FOTONEWS

Kasachstan hat zahlreiche baufällige Kampfjets verkauft - wohl an die USA. Die könnten die Jets an die Ukraine weitergeben, berichten mehrere Medien.

Astana - Die USA haben 81 Kampfflugzeuge und Bomber sowjetischer Bauart ersteigert. Das berichtet die ukrainische Tageszeitung Kyiv Post. Verkäufer ist Kasachstan. Seit mehreren Jahren ersetzt das Land schrittweise seine veraltete Flotte durch modernere Flugzeuge und setzt dabei neben russischen auch auf westliche Hersteller.

Im Rahmen dieses Prozesses wurde im vergangenen Oktober bekannt, dass eine weitere größere Charge, insgesamt 117 Flugzeuge, veräußert werden sollen. Darunter MiG-31-Abfangjäger, MiG-27-Jagdbomber, MiG-29-Jäger und Su-24-Bomber aus den 1970er- und 1980er-Jahren. Der veranschlagte Kaufpreis betrug eine Milliarde Tenge, umgerechnet etwa 2,1 Millionen Euro.

Kasachstan verkauft Kampfjets: USA ersteigert 81 Flugzeuge sowjetischer Bauart

Die kasachische Seite wies im Angebot darauf hin, dass sich die Flugzeuge in unbrauchbarem Zustand befänden und ihre Modernisierung als wirtschaftlich unpraktikabel angesehen werde. Ihr Nutzen sei als Quelle für Ersatzteile begrenzt. Trotzdem sollen die USA 81 dieser Flugzeuge über Offshore-Unternehmen erworben haben. Das schreiben die russische Nachrichtenseite reporter.ru und der ukrainische Telegram-Kanal Insider UA. Zu den Flugzeugen, die die USA gekauft haben sollen, gehören mehrere MiG-27, MiG-29 und Su-24.

Ein Grund für den Kauf wurde nicht öffentlich genannt. Spekuliert wird, dass die Flugzeuge, die allesamt auch im Ukraine-Krieg im Einsatz sind, bald an Kiew übergeben werden. Die ukrainischen Streitkräfte könnten sie für die Beschaffung von Ersatzteilen nutzen oder sie auf Flugplätzen als Köder einsetzen.

USA kaufen 81 Kampfflugzeuge von Kasachstan: Astana hofft auf bessere Beziehungen mit Westen

Bleibt die Frage, warum der eigentlich eng mit Russland verbündete Staat Kasachstan dem Verkauf zustimmte. Das Land ist schon seit Jahren bemüht, die Beziehungen zum globalen Westen auszubauen und die historische und militärische Verbindung mit Moskau zu verringern.

Kasachstans Präsident Qassym-Schomart Toqajew besuchte im Herbst 2023 Deutschland und betonte bei dieser Gelegenheit, dass Astana „eindeutig erklärt hat, dass es sich an die Sanktionsregelung halten wird". Gemeint waren die Sanktionen gegen Russland. Der kasachische Präsident ergänzte allerdings auch, dass Kasachstan nicht „russlandfeindlich" sei und „die umfassende Zusammenarbeit mit Russland" schätze.

Unlängst besuchte außerdem der britische Außenminister David Cameron das Land und schloss neue Abkommen über Handel, Bildung, Umwelt und Mineralienlieferungen. Cameron betonte dabei unter anderem, dass London bei der Bewältigung von Problemen mit den kasachischen Nachbarn Russland und China sowie Afghanistan und Iran behilflich sein könne. (fmü)