Mitgeschnittenes Telefonat bringt Trump in Bredouille

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Zahlung an "Playboy"-Model Mitgeschnittenes Telefonat bringt Trump in Bredouille

03.05.2024, 11:13 Uhr Artikel anhören

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Wie sehr war Donald Trump in die Vereinbarung von Schweigegeld-Zahlungen involviert und wurde dabei etwas vertuscht? Mit dieser und anderen Fragen beschäftigt sich ein Gericht in New York. Bei der Verhandlung am Donnerstag spielt ein heimlich mitgeschnittenes Telefonat eine große Rolle.

Im Schweigegeld-Prozess gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump haben die Geschworenen bei der Verhandlung am Donnerstag Medienberichten zufolge eine brisante Aufnahme vorgespielt bekommen. Trumps früherer Anwalt Michael Cohen soll diese heimlich im Jahr 2016 erstellt haben. Er und sein damaliger Mandant sollen darin über eine Schweigegeld-Vereinbarung mit dem ehemaligen "Playboy"-Model Karen McDougal gesprochen haben. Das berichtet unter anderem die Nachrichtenagentur AP. Die Aufnahme ist bereits seit 2018 öffentlich, wurde aber jetzt zum ersten Mal im Gerichtssaal abgespielt.

Die Geschworenen hörten AP zufolge, wie Cohen mit Trump darüber sprach, dass er eine Firma gründen müsse, um sich um eine Situation zu kümmern, in die der ehemalige Herausgeber des "National Enquirer", David Pecker, verwickelt war. Pecker hatte 2016 eine Vereinbarung mit Trump und Cohen und im Wesentlichen mit dem Trump-Wahlkampfteam getroffen, um für Trump potenziell negative Geschichten aufzuspüren.

In dem Tonband aus dem September 2016 spricht Cohen über die Gründung dieses Unternehmens, wie AP weiter berichtet. In dem Mitschnitt frage Trump irgendwann: "Wie viel wird das kosten?" Wie ein Reporter schildert, soll er "150?" gefragt haben, was 150.000 Dollar entsprechen soll. Daraufhin habe es eine weitere Diskussion darüber gegeben, wie die Summe bezahlt werden sollte, ob in bar oder mit einem Scheck. Da sei das Band unterbrochen worden.

Der AP-Reporter berichtet, dass die Geschworenen aufmerksam zugehört und das Geschehen anhand einer Abschrift verfolgt hätten, welche auf Monitoren vor ihnen in der Geschworenenbank angezeigt wurde. Trump selbst habe wütend ausgesehen, als er sich dieses Band anhörte. Er habe sich vorgebeugt und auf die Monitore vor ihm auf dem Tisch der Verteidigung geschaut.

Kreuzverhör setzt Anwalt unter Druck

McDougal behauptet, 2006 eine Affäre mit Trump gehabt zu haben. Er bestreitet das. Damals war der Unternehmer bereits mit Melania Trump verheiratet. Die 150.000 Dollar erhielt sie schließlich von dem "National Enquirer", dessen Herausgeber Pecker die Exklusivrechte kaufte, um die Geschichte schlussendlich nicht zu veröffentlichen und Trump zu helfen. Das FBI hatte die Cohen-Aufnahme Medienberichten zufolge im Jahr 2018 bei einer Durchsuchung seines Büros gefunden. Im August desselben Jahres bekannte sich der Jurist unter anderem wegen illegaler Wahlkampffinanzierung und Steuerbetrugs schuldig. Damals standen ebenfalls die Zahlungen an Pornodarstellerin Stormy Daniels und McDougal im Fokus. Er wurde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

Nach der brisanten Tonaufnahme wurde am Donnerstag der frühere Anwalt von Daniels und McDougal, Keith Davidson, in den Zeugenstand gerufen. Er verhandelte damals mit Cohen die Schweigegeldzahlungen. Im Kreuzverhör mit Trumps Anwälten wurde er laut AP zu anderen Absprachen, die er getroffen hatte, um peinliche Informationen im Austausch gegen Geld für seine Klienten zu unterdrücken, befragt. Dabei sei es zum Beispiel um den Wrestler Hulk Hogan gegangen.

Trumps Anwälte deuteten dem Bericht zufolge an, dass es sich bei den Schweigegeld-Vereinbarungen, die im Vorfeld der Wahl 2016 getroffen worden seien, um eine Form der Erpressung gehandelt haben könnte. Davidson sagte dagegen aus, dass sie zu keinem Zeitpunkt versucht hätten, Trumps Beteiligung an der Wahl 2016 gegen ihn auszuspielen, um einen besseren Deal zu bekommen.

Doch während des Kreuzverhörs spielte Trumps Anwalt Emil Bove ein Tonband mit einem Gespräch zwischen Cohen und Davidson vor, in dem Davidson berichtet, dass während dieser Verhandlungen im Jahr 2016 Druck von Stormy Daniels ausgeübt worden sei, um das Geschäft zustande zu bringen. Und nach dem, was Davidson auf dem Tonband sagte, hatte sie Angst, dass Trump die Wahl verlieren, dass ihr Einfluss auf ihn wegfallen und ihre Zahlung erheblich reduziert würde.