Daimler Truck spürt "depressive Stimmung" in Deutschland

→ Оригинал (без защиты от корпорастов) | Изображения из статьи: [1] [2]

Mai und Juni entscheidend Daimler Truck spürt "depressive Stimmung" in Deutschland

03.05.2024, 12:21 Uhr Artikel anhören

Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden

Daimler Truck ist Weltmarktführer für Schwerlaster.

(Foto: Daimler Trucks)

Der Weltmarktführer für Schwerlaster meldet robustes Wachstum in Nordamerika. Doch auf dem Heimatmarkt läuft es für Daimler Truck alles andere als rund. Konzernchef Daum beklagt fehlenden Optimismus hierzulande. Springe bis Ende Juni der Funke nicht über, müsse die Produktion wohl gekürzt werden.

Der LKW-Bauer Daimler Truck hat mit einer schwachen Nachfrage in Europa und Asien zu kämpfen. Die europäische Marke Mercedes-Benz leide vor allem unter der Zurückhaltung der Kunden in Deutschland, erklärte Konzernchef Martin Daum. "Das Problem ist eine wirklich depressive Stimmung in Deutschland in diesen Tagen." Die Wirtschaft brauche einen Schuss Optimismus. Da der Marktanteil von Daimler Truck im Heimatmarkt doppelt so hoch sei wie im Rest Europas, wirke sich das auf das konjunkturabhängige Geschäft des Nutzfahrzeugherstellers aus. Generell spricht Daum aber von einer Normalisierung der Märkte nach einer starken Entwicklung seit dem Ende der Corona-Pandemie.

Der Auftragseingang weltweit lag im ersten Quartal 14 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Während auf Daimlers Hauptmarkt Nordamerika die Bestellungen um fast ein Drittel zulegten, schrumpften die Aufträge in Europa um beinahe ein Fünftel. In Asien hätten sich die Neubestellungen halbiert, dort ist vor allem Indonesien schwach.

Daimler Truck bekräftigte zwar den Jahresausblick, kündigte für Europa aber ein Ergebnis am unteren Ende der Renditespanne von 8,5 bis 10,5 Prozent an. Die vorsichtigeren Einschätzungen zu Europa belasteten die Aktie, erklärte Branchenanalyst Fabio Hölscher von Warburg Research. Mit einem Minus von rund sechs Prozent waren die Daimler-Truck-Titel die größten Verlierer im Dax.

"Keinerlei Kurzarbeit am Horizont"

Im ersten Quartal fuhr der Weltmarktführer für Schwerlaster trotz eines deutlichen Absatzrückgangs stabile Ergebnisse ein. Der Umsatz stieg leicht. Das bereinigte Betriebsergebnis (EBIT) stieg von Januar bis Ende März um vier Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Bei einem Umsatz auf Vorjahresniveau kletterte die operative Marge von 8,8 auf 9,3 Prozent. "Wir hatten einen positiven Start in das Jahr 2024 mit robuster Profitabilität trotz geringeren Absatzvolumens", erklärte Daum. Unter dem Strich verdienten die Schwaben im Auftaktquartal mit 847 Millionen Euro sieben Prozent mehr als im Vorjahr.

Der Absatz war im ersten Quartal vor allem wegen der Schwäche in Asien um 13 Prozent auf knapp 109.000 Nutzfahrzeuge eingeknickt. Daimler sprach von einer erwarteten Normalisierung nach zuvor starken Verkäufen, die vom Auftragsstau aufgrund von Halbleiter-Mangel während der Corona-Pandemie herrührten. Das Unternehmen bekräftigte seine Jahresprognose: Umsatz und bereinigtes EBIT werden auf Vorjahresniveau erwartet, die Rendite soll auf Konzernebene zwischen 9,0 und 10,5 Prozent liegen.

Entscheidend sei in Europa die Auftragsentwicklung im Mai und Juni, ergänzte Daum. Noch erwarte Daimler eine Besserung des Absatzes im zweiten Halbjahr. Sollte das ausbleiben, werde die Produktion angepasst. Er sehe aber "keinerlei Kurzarbeit am Horizont", betonte Daum. Preissenkungen, um den Absatz anzukurbeln, kommen für Daimler nicht infrage. Dazu sei der Kostendruck von steigenden Löhnen und höheren Preisen von Zulieferern zu hoch.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

THEMEN
  • Quartalszahlen
  • Autoindustrie
  • Autohersteller
  • Deutsche Autobauer
  • Dax-Unternehmen
  • Konjunktur