Trump plant bereits Machtübernahme: Söhne sollen entscheidende Rolle übernehmen

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Stand: 03.05.2024, 19:08 Uhr

Von: Sonja Ruf

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Donald Trump hat seinen beiden Söhnen die Leitungsfunktion seines Übergangsteams für den möglichen Machtwechsel übertragen. Beobachtende vermuten dahinter rein strategische Motive.

New York - Trotz anhaltender Gerichtsprozesse schmiedet Donald Trump offenbar schon Pläne, wie es im Falle eines Wahlsiegs bei der Präsidentschaftswahl im November 2024 weitergehen soll. Der ehemalige US-Präsident ließ jetzt laut dem Nachrichtenportal The Sunday Times verlautbaren, dass seine beiden Söhne, Eric und Donald Trump junior ein Team leiten wird, welches den Machtwechsel im November planen soll.

Donald Trump ist der Vater von fünf Kindern: Barron Trump, Ivanka Trump, Tiffany Trump, Donald Trump junior und Eric Trump. Keiner seiner beiden letztgenannten Söhne hat während seiner Amtszeit als Präsident eine offizielle Aufgabe übernommen. Anders ist das bei Trumps Tochter Ivanka Trump. Sie und ihr Ehemann waren schön häufiger in beratender Funktion für Trump und sein Team tätig und begleiteten ihren Vater auch immer wieder zu öffentlichen Anlässen.

Trotz anhaltender Gerichtstermine werden im Trump-Tower anscheinend schon Pläne im Falle eines Siegs im November geschmiedet: Donald Trump vor dem Manhattan State Court in New York City Ende April 2024. © Imago/US Today Network

Trump-Söhne sollen offenbar auch die „Loyalität" von Trumps-Mitarbeitenden sicherstellen

Der 40-jährige Eric Trump und sein sechs Jahre älterer Bruder Donald Trump junior sollen nun Trumps vorläufiges Übergangsteam leiten, welches später, im Falle eines Wahlsiegs, für die Zusammenstellung von 3000 Beamten und Beamtinnen im Weißen Haus zuständig sein wird. Unter anderem soll es dabei laut The Sunday Times auch darum gehen, die „Loyalität" von Trumps Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen vor dem Beginn seiner Amtszeit zu prüfen bzw. zu gewährleisten.

Die grundsätzliche Aufgabe dieses Übergangsteam ist es, den Übergang vom Wahlkampf zur Machtübernahme abzusichern und gegebenenfalls zu vereinfachen. In den USA ist es beispielsweise anders als in Großbritannien, wo der zukünftige Regierungschef oder die zukünftige Regierungschefin am Tag der Wahl das Amt übernimmt. Der amerikanische Präsident oder die amerikanische Präsidentin hat nach der Wahl zwei Monate Zeit, um alle Stellen eines riesigen Verwaltungsapparats besetzt haben.

Entscheidung für die Söhne: Ein Ergebnis des Bruchs mit Vertrauten, die Trump heute schwer belasten?

Beobachter und Beobachterinnen mutmaßen, dass die Entscheidung für seine Söhne auch damit zusammenhängen könnte, dass Trump inzwischen mit vielen langjährigen Vertrauten und Mitarbeitenden gebrochen hat. Jene belasten ihn heutzutage vor Gericht schwer, wie beispielsweise Trumps ehemalige Anwälte Michael Cohen und Rudy Giuliani.

Bevor Donald Trump seine Söhne für die Leitung involvierte, war das der Job von Chris Christie, dem ehemaligen Gouverneur von New Jersey. Konflikte zwischen Christie und Trump eskalierten allerdings insofern, dass Christie ihn bei der Nominierung für die Wahl 2024 mit einem Anti-Trump-Ticket herausforderte und ankündigte, ihn im November auf keinen Fall zu wählen.

Die Trump-Familie versammelt auf der Beerdigung von Trumps erster Ehefrau im Juli 2022: Donald Trump junior und Eric Trump vorne rechts hintereinander stehend. © Imago/Pacific Press Agency

Ex-Mitarbeiter im Weißen Haus: „Ich kenne keinen anderen Fall, in dem die Familie so stark involviert war."

Alvin Felzenberg, der im Weißen Haus unter Ex-Präsident Bush gearbeitet hatte, hob im Gespräch mit The Sunday Times den Neuheits-Charakter der Familieneinbindung von Trump hervor. Er sagte: „Ich kenne keinen anderen Fall, in dem die Familie so stark involviert war."

Laut Felzenberg bricht Trump mit der Entscheidung, seine Söhne für die Leitung seines Übergangsteams zu nominieren, auch mit der Vergangenheit. Trumps Familie habe das Gefühl gehabt, sie seien nach der letzten Wahl von den Behörden nicht ausreichend unterstützt worden.