Preisauswertung zeigt: Laden unterwegs deutlich teurer als Tanken

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Stand: 17.05.2024, 15:20 Uhr

Von: Simon Mones

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Die hohen Fahrstrompreise an öffentlichen Ladesäulen machen das E-Autofahren teurer als den Betrieb eines Benziners. Das hat vor allem einen Grund.

Die Preise für Fahrstrom an öffentlichen Ladesäulen sind deutlich zu hoch. Im Schnitt kostet die Kilowattstunde an Normalladepunkten (AC) in Deutschland aktuell 55 Cent, wie der „Ladesäulencheck" des Hamburger Energieversorgers Lichtblick ergeben hat. Das sind noch einmal drei Cent mehr als bei der Auswertung im vergangenen Jahr.

Noch teurer wird es, wenn man mit seinem Elektroauto eine Schnellladesäule (DC) ansteuert. Dort kostet die Kilowattstunde im Durchschnitt satte 66 Cent. Verglichen mit der Auswertung aus 2023 sind das vier Cent mehr. Und das, obwohl der Durchschnittspreis für Haushaltsstrom im selben Zeitraum gesunken ist, betont der Stromversorger aus Hamburg.

Hohe Preise an der Ladesäule schaden der Verkehrswende

Das wirkt sich auch auf die Fahrtkosten aus. Eine Strecke von 100 Kilometern kostet bei einem Verbrauch von 20 kW 11,10 Euro respektive 13,11 Euro. Zum Vergleich: Die gleiche Reichweite kostet mit einem Verbrenner nur 10,38 Euro (bei sechs Litern Benzinverbrauch).

Die Strompreise an den Ladesäulen sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. © Michael Gstettenbauer/Imago

„Die Preise an den Tank- und Ladesäulen sorgen bei Autofahrer*innen für Fehlanreize und fördern damit klimaschädliches Verhalten", kritisiert Markus Adam, Chefjurist von Lichtblick, die hohen Strompreise. Es ist unerlässlich für die Verkehrswende, dass eine breite Masse von Verbrennungsmotoren auf Elektroautos umsteigt. Gleichzeitig müssen die Preise an öffentlichen Ladestationen verbraucherfreundlich gestaltet sein.

Teure Preise an Ladesäulen: Lichtblick sieht Monopolbildung als Grund

Inwieweit E-Autofahren tatsächlich hinsichtlich der Energiekosten teurer ist als das Nutzen eines Verbrenners, ist allerdings sehr individuell. Das Tanken an der eigenen Wallbox etwa ist in der Regel deutlich billiger als das Laden des Elektroautos am Straßenrand oder im Ladepark. Für Vielfahrer gibt es bei den meisten E-Mobilitätsprovidern zudem Ladesäulentarife mit deutlich geringeren kWh-Preisen; im Gegenzug wird dann eine Grundgebühr fällig.

Lichtblick sieht die Monopolbildung als Hauptgrund für die gestiegenen Preise. Regionale Monopolisten - meist die lokalen Energieversorger - haben bei den Normalladepunkten meist Marktanteile von über 80 Prozent. Das Problem: Der Betreiber der Ladesäule bestimmt auch den Stromlieferanten. Lichtblick fordert wiederholt eine Reform: das sogenannte Durchleitungsmodell. Nach diesem Modell hätte jeder Energieversorger das Recht, seinen Strom an öffentliche Ladesäulen durchzuleiten, erklärt der Anbieter von Ökostrom.

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Adam kritisierte die Zugangsbedingungen zu öffentlichen Ladestationen. Diese machten den Umstieg auf ein Elektroauto weniger attraktiv. Wer ein Elektroauto fahre, sei oft auf die Dienste verschiedener Anbieter mit unterschiedlichen Zugangsmöglichkeiten angewiesen. Das Resultat „ist ein Wirrwarr an verschiedenen Ladekarten und -Apps".