Bidens Aussage über Fremdenfeindlichkeit verstimmt Tokio

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"Unglücklicher" Kommentar Bidens Aussage über Fremdenfeindlichkeit verstimmt Tokio

04.05.2024, 10:53 Uhr Artikel anhören

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US-Präsident Biden verglich in seiner Rede die amerikanische Einwanderungspolitik mit jenen anderer Länder - unter anderem Japan.

(Foto: picture alliance / abaca)

Bei einer Wahlkampfveranstaltung irritiert US-Präsident Biden mit einer Aussage über Japan: Das Land sei "fremdenfeindlich", ebenso wie Russland und China. Nun reagiert die japanische Regierung auf die Einschätzung des Verbündeten.

Die Regierung in Tokio hat mit Unverständnis auf die Äußerung von US-Präsident Joe Biden reagiert, Japan sei ebenso "fremdenfeindlich" wie China und Russland. Es sei "unglücklich, dass Kommentare abgegeben wurden, die nicht auf einem korrekten Verständnis der japanischen Politik beruhen", hieß es in einer Erklärung. Diese Botschaft sei bereits an das Weiße Haus überbracht worden. Zudem habe die japanische Regierung ihre Haltung und Politik noch einmal erläutert.

Bei einer Wahlkampfveranstaltung hatte Biden die US-Verbündeten Japan und Indien in einer Reihe mit China und Russland genannt und erklärt, die vier Wirtschaftsmächte hätten mit Problemen zu kämpfen, weil sie keine Einwanderer aufnähmen. "Warum geht es China wirtschaftlich so schlecht? Warum ist Japan in Schwierigkeiten? Warum ist Russland in Schwierigkeiten? Und Indien? Weil sie fremdenfeindlich sind", sagte Biden laut dem veröffentlichten Redemanuskript. Die US-Wirtschaft wachse dagegen unter anderem, weil das Land Einwanderer aufnehme, betonte der 81-Jährige.

Die Veranstaltung anlässlich des Monats zum asiatisch-amerikanischen, hawaiianischen und pazifischen Kulturerbe (Asian American, Native Hawaiian, and Pacific Islander Heritage Month), die bereits am Mittwoch stattfand, wurde weder gefilmt noch aufgezeichnet, lediglich eine kleine Gruppe von Journalisten berichtete darüber.

Weißes Haus erklärt Biden-Aussage

Während China und Russland Konkurrenten oder Gegner der USA sind, überraschen Bidens Äußerungen über die Verbündeten Japan und Indien. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2021 hatte der US-Präsident die Beziehungen zu den beiden Ländern sogar verstärkt.

Das Weiße Haus erklärte, Biden habe mit seiner Aussage zum Ausdruck bringen wollen, "dass die Vereinigten Staaten eine Nation von Einwanderern sind und dass dies in unserer DNA liegt". "Unsere Verbündeten wissen sehr gut, wie sehr der Präsident sie respektiert, ihre Freundschaft schätzt und ihre Beiträge schätzt", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Tokio erklärte daraufhin, die japanische Regierung sei sich bewusst, "dass die fraglichen Kommentare nicht zu dem Zweck gemacht wurden, die Bedeutung und Dauerhaftigkeit der japanisch-amerikanischen Beziehungen zu beeinträchtigen".

Der 81-jährige Biden will bei der Präsidentschaftswahl im November gegen den republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump kandidieren. In den vergangenen Monaten unterliefen Biden wiederholt Versprecher und Verwechslungen. Dies nährte Kritik, der US-Demokrat sei für das Präsidentenamt zu alt.

Quelle: ntv.de, spl/AFP

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