Ukraine-News: Macron erwägt weiterhin Einsatz westlicher Bodentruppen in der Ukraine | MDR.DE

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Ukraine-News vom Donnerstag, 2. Mai 2024

22:01 Uhr | Nato verurteilt hybride Angriffe Russlands gegen Mitgliedsstaaten

Die Nato hat "bösartige Aktivitäten" Russlands in ihren Mitgliedsstaaten verurteilt. Man sei "tief besorgt" über die "hybriden Angriffe" Moskaus, die eine "Bedrohung für die Sicherheit der Verbündeten darstellen", erklärte das westliche Militärbündnis in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung. Bei den russischen Aktivitäten handelt es sich demnach um Desinformationskampagnen, Sabotage- und Gewaltakte sowie Cyberangriffe. Die Vorfälle seien "Teil einer sich intensivierenden Kampagne von Aktivitäten" Russlands, hieß es in der Erklärung weiter. Wegen "feindlicher Staatsaktivitäten" habe es zuletzt in Tschechien, Estland, Deutschland, Lettland, Litauen, Polen und Großbritannien Ermittlungen gegeben. Teilweise sei auch Anklage erhoben worden. Weiter hieß es, die Nato-Partner würden bei der Abschreckung und Abwehr dieser hybriden Angriffe zusammenarbeiten und unvermindert an der Unterstützung der Ukraine festhalten.

17:25 Uhr | Finnland erwartet keinen russischen Angriff gegen Nato-Staaten

Der Chef der finnischen Streitkräfte, General Janne Jaakkola, hält einen militärischen Angriff Russlands auf einen Nato-Mitgliedsstaat für unwahrscheinlich. Anderweitigen Attacken Russlands auf europäische Länder in den kommenden Jahren wollte Jaakkola jedoch nicht ausschließen. So erwarte er gezielte GPS-Störungen, die Instrumentalisierung von Flüchtenden durch Grenzeröffnungen und die Einmischung in nationalen Wahlen. "Natürlich ist es immer möglich, Artikel 5 zu testen, aber wenn wir die richtigen Maßnahmen ergreifen und die Einheit wahren, halte ich einen Angriff für unwahrscheinlich."

17:08 Uhr | Sechs verletzte Kinder nach Luftangriffen in Region Charkiw

Bei einem Bombenangriff in der Region Charkiw sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens sieben Menschen verletzt worden. Darunter seien sechs Kinder, erklärt Regionalgouverneur Oleh Synehubow auf Telegram. Es seien Lenkwaffen in Privathäuser und zivile Infrastruktur eingeschlagen. Russland hat wiederholt erklärt, es greife Zivilisten nicht gezielt an.

16:52 Uhr | US-Nachrichtendienst rechnet nicht mit baldigem Ende des Ukraine-Kriegs

Der Nationale Nachrichtendienst der USA rechnet nicht mit einem baldigen Ende des Ukraine-Kriegs. Das teilte die stellvertretende Direktorin der CIA, Avril Haines, mit. Russland werde seine aggressive Taktik wahrscheinlich fortsetzen, sagte Haines vor dem Streitkräfteausschuss des Senats. Es habe seine Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur verstärkt, um die Regierung in Kiew daran zu hindern, Waffen und Truppen an die Front zu verlegen. Zudem solle die Rüstungsproduktion behindert werden.

16:46 Uhr | Macron bringt westliche Bodentruppen in der Ukraine erneut ins Gespräch

In einem Interview mit der britischen Zeitschrift "The Economist" hat der französische Präsident Emmanuel Macron den Einsatz westlicher Bodentruppen in der Ukraine erneut ins Gespräch gebracht. "Falls die Russen die Frontlinien durchbrechen und falls die Ukraine darum bittet, was bislang nicht der Fall ist, dann müssten wir uns zu Recht diese Frage stellen", sagte Macron. "Unsere Glaubhaftigkeit hängt auch von einer gewissen Fähigkeit der Abschreckung ab, indem wir nicht offenlegen, was wir tun oder nicht tun werden." Macron schließe nichts aus, "weil wir jemanden gegenüber haben, der auch nichts ausschließt", sagte er mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die aggressive Reaktion Russlands auf seine Ausführungen zur Entsendung westlicher Bodentruppen habe gezeigt, dass diese Haltung bereits Wirkung gezeigt habe.

16:22 Uhr | EU und Ukraine beraten am Montag über Rüstungsprojekte

Am Montag treffen sich in Brüssel mehr als 350 Vertreter aus Politik und Wirtschaft der EU und der Ukraine, um über Rüstungsprojekte zu beraten. Das teilte der Auswärtige Dienst der EU am Donnerstag mit. Ziel der Tagesveranstaltung sei, europäische und ukrainische Firmen in Geschäftskontakt zu bringen. Mitorganisator ist ein Lobbyverband der europäischen Verteidigungsindustrie, die Aerospace, Security and Defence Industries Association of Europe. Das Forum der Rüstungsunternehmen von EU und Ukraine sei ein erster Schritt zur Umsetzung der neuen EU-Rüstungsstrategie und Teil der Unterstützung für die Ukraine im Kampf gegen Russland, so der Auswärtige Dienst. Es gehe besonders um Luftverteidigung, Munition, Raketen und Drohnen.

15:01 Uhr | Ukraine bestätigt russische Besetzung von Otscheretyne

Das ukrainische Militär hat den russischen Durchbruch bei dem Ort Otscheretyne im ostukrainischen Gebiet Donezk bestätigt. "Was Otscheretyne anbelangt, so ist der Feind durchgebrochen und hat sich in dieser Ortschaft festgesetzt", sagte der Sprecher der an dem Abschnitt kämpfenden Armeegruppe "Chortyzja", Nasar Woloschyn, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine.  Der entsprechende Ortsteil werde aber von der ukrainischen Artillerie beschossen, und die ukrainischen Truppen versuchten die Russen wieder zurückzudrängen. "Mit diesem Ziel wurden zusätzliche Kräfte und Mittel aus der Reserve herangeführt", unterstrich Woloschyn. In den Frontabschnitten in Richtung Pokrowsk und Kurachowe toben ihm zufolge derzeit die härtesten Kämpfe. Der russische Gegner habe zwar taktische Erfolge erzielt, aber bisher keinen operativen Vorteil erlangt.

Ukrainische Militärbeobachter hatten über den russischen Durchbruch bei Otscheretyne bereits vor knapp zwei Wochen geschrieben und haben seitdem weitere russische Geländegewinne ausgemacht.

14:34 Uhr | Russland verkündet Einnahme weiterer Ortschaft

Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine weitere Ortschaft im Osten der Ukraine eingenommen. Im täglichen Lagebericht des Ministeriums heißt es, die Siedlung Berdytschi sei "vollständig befreit". Kiew teilte seinerseits mit, es habe sich aus dem Dorf nordwestlich von Awdijiwka zurückgezogen.