Gewalt an der Schule: Die Verrohung kommt bei den Schülern an

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Schulen spiegeln gesellschaftliche Verhältnisse. Den insgesamt rauen und aggressiven Umgang untereinander, der mit einer Verrohung der Sprache und verbalen Beschimpfungen beginnt und bei körperlichen Übergriffen und Mobbing häufig nicht endet, nehmen auch die Lehrer unter ihren Schülern zunehmend wahr.

Es ist kein Zufall, dass die Schulen in sozialen Brennpunktlagen davon häufiger betroffen sind als Schulen in gemischten oder gar bürgerlichen Gegenden. Viele Schüler in Brennpunktgebieten zocken in ihrer Freizeit von morgens bis abends, verlieren sich in Computerspielen voller Gewalt und kennen keine Möglichkeiten des körperlichen Aggressionsabbaus wie Bewegung, Spiele im Freien oder Ausflüge.

Gebäude sind marode

Hinzu kommen die Plattformen wie Tiktok oder Whatsapp, auf denen Kinder im Internet gegenseitig Beliebtheitswerte verteilen.

Die verrohten sozialen Umgangsformen treffen auf überlastete Lehrer, die mancherorts viel Energie auf Motivation und Disziplin ihrer Schüler verwenden müssen, ehe sie überhaupt mit dem Unterricht beginnen können. Hinzu kommen an vielen Schulen marode Räume und sanitäre Anlagen, die zu Fluchtreflexen bei allen Beteiligten führen.

Die Schulen können weder Erziehungsaufgaben noch gesellschaftliche Probleme allein lösen. Sie sind auf die Unterstützung der Eltern und der Allgemeinheit angewiesen.

Heike SchmollPolitische Korrespondentin in Berlin, zuständig für die „Bildungswelten".