Schiffe im Mittelmeer in Gefahr: Huthi-Rebellen wollen Angriffe ausweiten

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Stand: 05.05.2024, 11:41 Uhr

Von: Victoria Krumbeck

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Die Huthi-Rebellen drohen mit Angriffen auf Schiffe im Mittelmeer. Experten gehen davon aus, dass die Entfernung die größte Herausforderung ist.

Sanaa - Seit dem Ausbruch des Krieges in Gaza greift die jemenitischen Huthi-Miliz Schiffe im Roten Meer, Golf von Aden und im Indischen Ozean an. Nun kündigte die Miliz an, die Angriffe auf Handelsschiffe im Mittelmeer auszuweiten. Ziele sind Schiffe, die im Mittelmeer unterwegs zu israelischen Häfen sind. Die Huthi-Rebellen könnten damit Irans Bemühungen einer Wirtschaftsblockade gegen Israel unterstützen.

Krieg in Nahost: Huthi-Rebellen kündigen Angriffe im Mittelmeer an

Die Huthi sind ein Teil der vom Iran unterstützten „Achse des Widerstands", zu der neben der Hamas auch die Hisbollah-Miliz im Libanon gehört und sich gegen Israel richtet. Nach Einschätzung von Experten verfügen die Huthi über Raketen mit einer Reichweite von bis zu 2500 Kilometern. Ihre Mittelmeer-Drohungen könnten die Huthi also theoretisch wahr machen. Die Rebellen wollen nach eigenen Angaben ein Ende der israelischen Militäroperation im Gazastreifen erzwingen.

Die Huthi-Rebellen kündigten an, ihre Angriffe auf das Mittelmeer auszuweiten. © Osamah Yahya/ Sina Schuldt/dpa

Für den Fall einer Offensive auf die Stadt Rafah im Süden des Küstenstreifens kündigte der Huthi-Sprecher an, die Angriffe auf alle Schiffe auszuweiten, deren Betreiber mit Israel Geschäftskontakte unterhielten. Bisher wurden Schiffe ins Visier genommen, die von oder nach Israel unterwegs waren oder israelischen, britischen oder US-amerikanischen Unternehmen gehören.

Iran plant Wirtschaftsblockaden gegen Israel - Angriffe der Huthi-Miliz sollen helfen

Laut der Denkfabrik Institute for the Study of War könnte die Ankündigung Teil der iranischen Bemühungen sein, Israel eine inoffizielle Wirtschaftsblockade aufzuerlegen. Der Iran hatte in den letzten Monaten wiederholt zu einer Blockade gegen Israel aufgerufen. Teheran und seine Verbündeten scheinen davon auszugehen, „dass schwerwiegende wirtschaftliche Störungen Israel dazu zwingen würden, eine Niederlage im Gazastreifen hinzunehmen", schreibt das Institut in seinem Iran-Update vom 3. Mai. Der hohe wirtschaftliche Druck könnte laut dem Iran zu einem Zusammenbruch des israelischen Staates führen.

Die Experten gehen davon aus, dass es der Huthi wahrscheinlich nicht gelingen werde, den Handel im Mittelmeer genau so zu stören wie im Roten Meer. Durch die Entfernung der Huthi zum Mittelmeer muss die Miliz auf Munition zurückgreifen, die sie in einem geringen Vorrat besitzt. Zudem vermutet die Denkfabrik, dass den Huthi ein Angriffsregime im Mittelmeer fehlt. So werden sie im Roten Meer und im Golf von Aden von dem iranischen Schiff „Bahshad" unterstützt.

Fehlender Erfolg gegen Huthi-Rebellen - Der Westen greift an

Der Jemen liegt an einer der wichtigsten Handelsrouten weltweit, die Europa mit Asien verbindet. Auch an dem iranischen Angriff auf Israel mit Raketen und Drohnen Mitte April sollen sich die Huthi beteiligt haben. Der Angriff wurde jedoch weitgehend von Israel und seinen Verbündeten abgewehrt. 

Mehrere westliche Staaten sind an Einsätzen zur Abwehr der Huthi-Angriffe beteiligt. Auch die EU hat einen Militäreinsatz zum Schutz der Handelsschifffahrt im Roten Meer gestartet, an dem sich Deutschland mit der Fregatte „Hessen" beteiligt hat, die inzwischen aber wieder auf dem Heimweg ist. An ihre Stelle soll im August die Fregatte „Hamburg" treten. Luftschläge der USA und Großbritanniens mit Unterstützung Verbündeter, die darauf abzielten, die Fähigkeiten der Huthi zu beschneiden, zeigten bisher nicht den gewünschten Erfolg. (vk/dpa)