Joe Biden nennt US-Verbündeten Japan »ausländerfeindlich«

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US-Präsident Joe Biden: »Sie wollen keine Einwanderer«

Foto: Mark Schiefelbein / AP

US-Präsident Joe Biden feierte noch im April die Beziehungen zum Verbündeten Japan. Die Allianz sei »stärker als je zuvor« sagte er bei einem Staatsbesuch des japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida. Doch nun kritisierte Biden Japan bei einer Wahlkampfveranstaltung und löste damit Irritationen aus.

»Wissen Sie, einer der Gründe, warum unsere Wirtschaft wächst, seid ihr und viele andere«, sagte Biden bei der Wahlkampfveranstaltung am Mittwochabend. »Weil wir Einwanderer willkommen heißen.« Und weiter: »Warum gerät China wirtschaftlich so sehr ins Stocken? Warum hat Japan Probleme? Warum Russland? Warum Indien? Weil sie ausländerfeindlich sind. Sie wollen keine Einwanderer«, sagte Biden in der US-Hauptstadt Washington. Japan ist ein Land mit verhältnismäßig geringer Zuwanderung.

Journalistinnen und Journalisten wollten daraufhin von der Sprecherin des Weißen Hauses erfahren, was Biden mit seiner Äußerung beabsichtigt habe. »Das Wort ausländerfeindlich ist ein sehr abwertendes und negatives Wort, insbesondere wenn es gegen einen Verbündeten verwendet wird. Ist es das, was er meinte?«, fragte ein Journalist. Die Sprecherin antwortete: »Ich glaube, der Präsident hat sich sehr klar ausgedrückt.« Daraufhin wurde sie von dem Journalisten unterbrochen: »Er hat sich nicht sehr klar ausgedrückt. Das ist der Grund, warum wir nachfragen.«

Sprecherin beschwichtigt

Die Sprecherin erklärte Bidens Äußerungen wie folgt: »Er hat darüber gesprochen, wer wir als Land sind, richtig? Er hat darüber gesprochen, wie wichtig es ist, in einem Land von Einwanderern zu leben.« Das mache die USA stärker, und das habe Biden vermitteln wollen. Die Sprecherin sagte, dass das Verhältnis der USA zu Japan wichtig sei. »Es ist eine tiefe, dauerhafte Beziehung.« Die Äußerungen Bidens bei der Wahlkampfveranstaltung seien allgemeinerer Natur gewesen.

Offizielle Beschwerden aus Japan oder Indien sind derweil nicht bekannt. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagte, ihm sei dieses Thema betreffend nichts von einer Kommunikation zwischen dem Weißen Haus und den Regierungen Japans oder Indiens bekannt.

Die USA und Japan sind schon lange enge Partner und gehören neben Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien und Kanada zu der Gruppe der führenden Industrienationen (G7). Auch zu Indien, das Biden in seiner Aufzählung nannte, haben die USA ein enges Verhältnis. Vergangenen Sommer war der indische Premierminister Narendra Modi als Staatsgast in Washington. Biden versucht dem Machtstreben Chinas in der Region etwas entgegenzusetzen und hat daher Partnerschaften mit anderen Ländern wie Indien forciert.