Deutscher Filmpreis 2024: Bittere Quoten-Klatsche für die ARD

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Alexandra Maria Lara und Florian Gallenberger verliehen den Preis in der Kategorie "Bester Film". Bild: dpa / Sebastian Christoph Gollnow

Prominente

Am Freitagabend wurde der deutsche Filmpreis verliehen. In Berlin hat sich die deutsche Filmprominenz versammelt, um in zahlreichen Kategorien die Lolas in Gold, Silber und Bronze zu vergeben.

Einen kuriosen Moment erlebte dabei Hannah Schygulla. Sie sollte an diesem Abend den Ehrenpreis der Akademie entgegennehmen. Doch als sie auf die Bühne kam, war ihr Mikrofon falsch eingestellt, viel zu hoch für die Schauspielerin.

Hanna Schygulla kämpfte mit Tonproblemen.Bild: dpa / Sebastian Gollnow

Das Problem setzte sich anschließend fort, denn als die Höhe des Ständers korrigiert wurde, war er plötzlich viel zu niedrig. "Ich bin ja eh schon ein bisschen gebeugt, aber doch nicht so", nahm Schygulla das Ganze mit Humor.

Später sorgte vor allem eine weitere Panne bei der Preisverleihung für Aufsehen. Ausgerechnet bei der wichtigsten Auszeichnung des Abends passierte einer Laudatorin ein peinlicher Patzer, woraufhin ein Kollege eingreifen musste. Denn sie hätte fast etwas Wichtiges vergessen.

Deutscher Filmpreis 2024: Lara übergeht Roth

Für den wichtigsten Preis des Abends hatte die Deutsche Filmakademie, die den Preis verleiht, ihr Präsidentenpaar auf die Bühne gebeten. Alexandra Maria Lara und Florian Gallenberger sollten gemeinsam mit Claudia Roth die Auszeichnungen für den besten Film vergeben.

In ihrer Laudatio erinnerten die beiden dann vor allem daran, wie wichtig in der heutigen Zeit der Zusammenhalt sei. Lara sagte:

"Wir als Filmakademie sind ein Ort des offenen Dialogs. Dafür setzen wir uns ein. Heute und jeden Tag und positionieren uns gegen jegliche Form von Ausgrenzung, Hass, Rassismus und Antisemitismus."

Anschließend wollte sie die prämierten Filme verkünden, doch Gallenberger grätschte prompt dazwischen. "Noch nicht!", hakte er ein, denn Lara hatte offensichtlich einen Teil der Rede vergessen. Gallenberger übergab das Wort an Claudia Roth, während die Schauspielerin sichtlich peinlich berührt reagierte.

"Oh mein Gott!", entfuhr es Lara, die sich lachend vornüberbeugte und sogar kurz an Gallenberger festhalten musste. Anschließend bat sie die Grünen-Politikerin um Verzeihung. Die nahm ihr den Fauxpas allerdings nicht übel. "Das macht gar nichts", entgegnete sie und die beiden umarmten sich lange.

Alexandra Maria Lara entschuldigte sich nach ihrem Patzer bei Claudia Roth.Bild: imago images/eventpress

"Sterben" großer Gewinner des Abends

Nach der kleinen Panne lief die Verkündung der Preisträger in der Rubrik "Bester Film" anschließend reibungslos weiter. Den dritten Platz in der wichtigsten Kategorie der Preisverleihung sicherte sich "Im toten Winkel" von Mehmet Aktas, die silberne Lola ging an "Der Fuchs" von Hana Geißendörfer, Malte Can und Gerrit Klein.

Den Hauptpreis bekam letztlich Matthias Glasners Drama "Sterben" mit Lars Eidinger, Corinna Harfouch in den Hauptrollen. Der Film wurde an diesem Abend noch mehrfach ausgezeichnet. So sicherte sich Corinna Harfouch für ihre Darstellung noch den Preis als beste weibliche Hauptrolle und Hans-Uwe Bauer gewann für "Sterben" in der Kategorie "Beste männliche Nebenrolle".

"Sterben" konnte in zahlreichen Kategorien Preise gewinnen.Bild: imago images

Deutscher Filmpreis ist Quotenenttäuschung für die ARD

Während die Filmschaffenden den Abend genossen, hielt sich das Interesse des Publikums aber offenbar in Grenzen. Wie "DWDL" schreibt, schalteten ab 22.25 Uhr gerade einmal 0,57 Millionen Menschen ein. Das bedeutete einen schlechten Marktanteil von 4,3 Prozent bei allen Zuschauer:innen.

In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen sah es sogar noch schlechter aus. Dort erreichte die Verleihung der Lola nur 3,2 Prozent. Aber: Da die Preisverleihung auch live in der ARD-Mediathek übertragen wurde und die Zuschauerzahlen dort nicht bekannt sind, wäre es auch möglich, dass tatsächlich doch mehr Menschen eingeschaltet haben als zunächst angenommen.

Im vergangenen Jahr hatte die Show, die 2023 vom ZDF ausgestrahlt wurde, immerhin noch fast acht Prozent in der Zielgruppe geholt. An den bisher bekannten Zahlen gemessen war das Interesse, zumindest in dieser Altersgruppe, 2024 also durchaus geringer.

Ann-Kathrin Bendixen musste "Let's Dance" eigentlich bereits verlassen. Nach der achten Live-Show bekam sie die wenigsten Stimmen. Gemeinsam mit Valentin Lusin tanzte sie damals eine Samba. Doch weil Tony Bauer freiwillig aus dem Format ausstieg, bekam sie noch mal eine Chance. Mittlerweile stehen die beiden im Halbfinale. Zuvor gab es besonders Kritik von Joachim Llambi.