US-Sanktionen wirken: Türkische Banken fahren Kooperation mit Russland zurück

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Stand: 03.05.2024, 13:55 Uhr

Von: Bleranda Shabani

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Die Handelsbeziehungen zwischen Türkei und Russland kühlen sich ab. Ein Bericht enthüllt einen signifikanten Rückgang der türkischen Ausfuhren. Die Vermutung: Die Türkei exportiert weniger nach Russland - auf Druck der USA.

Frankfurt - Die Türkei hat anscheinend begonnen, ihren Handel mit Russland einzuschränken. Die Zeitung Financial Times hat die Daten eines türkischen Statistikinstituts ausgewertet, berichtet Business Insider. Dabei stellt sich heraus, dass die türkische Güterausfuhr nach Russland im ersten Quartal 2024 um etwa ein Drittel gesunken ist.

Drohungen aus den USA zeigen Wirkung: Sanktionen gegen türkische Banken

Die Reduzierung deutet offenbar darauf hin, dass die Maßnahmen der Vereinigten Staaten gegen die russische Wirtschaft Wirkung zeigen. Das US-Finanzministerium hat türkischen Banken mit Sanktionen gedroht, falls sie Exporte unterstützen, die Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine fördern.

Seit dem Übergriff auf die Ukraine im Februar 2022 hat die Türkei offenbar ihren Handel mit Russland massiv ausgebaut und kriegsrelevante Güter geliefert. Präsident Joe Biden hat jedoch mit einer Verordnung im Dezember 2023 versucht, zu verhindern, dass Unternehmen aus Drittstaaten von dem Konflikt profitieren.

Frachtschiffe warten auf die Durchfahrt durch die Bosporusstraße. © Khalil Hamra/AP/dpa

Im vergangenen Jahr wurde öffentlich, dass Russland angeblich aus der Türkei exportierte Güter mit hoher Priorität in seinen Marschflugkörpern, Drohnen und Hubschraubern verwendete. Das vermuteten die USA und die EU. Aufgrund dieser Annahme haben Washington und seine europäischen Verbündeten die Türkei aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um den Handel einzuschränken, wie die Financial Times berichtet. Infolgedessen warnt Washington erneut die türkische Regierung.

Das Weiße Haus gibt grünes Licht für Sekundärsanktionen: Exporte deutlich gesunken

Dem Bericht zufolge erteilte das Weiße Haus dem US-Finanzministerium die Befugnis, sogenannte Sekundärsanktionen gegen Banken zu verhängen, die mit bestimmten Unternehmen zusammenarbeiten, die wegen ihrer Verbindungen zum russischen Rüstungsapparat bereits auf der US-Sanktionsliste stehen.

Die Ausfuhren sensibler Güter aus der Türkei nach Russland sind infolge dieser Verordnung deutlich gesunken. Laut Medienberichten fiel der Wert der monatlichen Ausfuhren von 8,8 Millionen US-Dollar im Dezember auf 2,2 Millionen US-Dollar im Februar. Besonders Technik und Fahrzeuge erreichten Russland seltener. Obwohl sich der Handel im März vorübergehend erholte, blieb er unter dem Niveau des Vorjahres.

Beziehung zwischen den USA und Türkei angeschlagen

Auch die Beziehungen zwischen Washington und Ankara haben zu einem Rückgang türkischer Exporte geführt. Präsident Recep Tayyip Erdoğan lehnte beispielsweise Schwedens NATO-Beitritt ab, während die US-Regierung den Verkauf von F-16-Kampfjets an die Türkei genehmigte. Nach langen Verhandlungen unterzeichnete die türkische Regierung letztendlich im Januar 2024 Schwedens Antrag auf die Nato-Mitgliedschaft.