Kunden blüht Schoko-Not bei Rewe: Bekannte Marke verschwindet aus den Regalen

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Stand: 06.05.2024, 19:04 Uhr

Von: Julia Hanigk

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Bei Mondelez und Rewe soll es Unstimmigkeiten in der Preisstruktur geben. Verbraucher merken das am Süßwaren-Regal. Der Schokoladen-Hersteller reagiert.

Kassel - Stehen Schokoladenliebhaber der Marke Milka bei Rewe bald vor leeren Regalen? In den letzten Monaten berichtete die Lebensmittel Zeitung von Preisstreitigkeiten zwischen dem Hersteller Mondelez und der Rewe Group. Noch immer sei die Situation nicht geklärt, sodass die Produkte in den Regalen der Supermarktkette jetzt immer weniger verfügbar seien.

Verschwindet jetzt die Milka-Schokolade aus den Rewe-Regalen?

Betroffen sind laut dem Bericht verschiedene Süßwaren-Produkte. Genannt werden explizit Milka, Oreo und Tuc. Darin heißt es, Mondelez fordere höhere Preise für seine Produkte, was Rewe ablehne. Daraus resultierend, soll der US-Hersteller derzeit keine Ware an die Supermarktkette liefern. Besonders bei beliebten Marken führe das zu Engpässen.

Rewe selbst wollte sich zu der Situation gegenüber IPPEN.MEDIA nicht äußern. Ein Pressesprecher der Rewe-Group betonte: „Wir bitten jedoch um Verständnis, dass wir uns zu laufenden Verhandlungen mit Herstellern grundsätzlich nicht äußern."

Gegenüber der Lebensmittel Zeitung haben sich aber stattdessen offenbar schon einige Rewe-Kaufleute aus verschiedenen Regionen geäußert. Sie erklärten, dass sie bemerkten, dass die 100-Gramm-Tafeln der Milka-Schokolade Sorte Alpenmilch (werblicher Link) zunehmend knapper werden würden. So sollen die Einzelhändler die Situation als „nur noch nervig" beschreiben und ziemlich verstimmt sein.

Schokolade der Marke Milka könnte bald aus den Rewe-Regalen verschwunden sein. Der Grund: Ein Preisstreit der Supermarktkette mit dem Hersteller. © mix1press/Imago

Rohstoffpreise für Kakao 2024 drastisch gestiegen

Als Hintergrund für die Preisdiskussion werden die gestiegenen Preise für den Rohstoff Kakao genannt. Kurz vor Ostern stiegen plötzlich die Preise, was auf schlechte Ernten und Missernten in den Anbaugebieten zurückzuführen ist. Die Einfuhrpreise für Kakaobohnen stiegen laut dem Statistischen Bundesamt um 73,4 Prozent und übertrafen so im Januar 2024 das Niveau des Vorjahresmonates. Der Import von Kakaomasse und Kakaobutter war in dem Monat demnach um 49,4 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.

„Die hohen Preissteigerungen beim Import von Kakao dürften sich auch auf die Erzeugerpreise für hierzulande hergestellte Schokolade auswirken", folgerten die Wiesbadener Statistiker damals. Im Februar 2024 seien die Erzeugerpreise für Schokolade und andere kakaohaltige Lebensmittelzubereitungen mit plus 8,8 Prozent zum Vorjahresmonat überdurchschnittlich stark gestiegen. Generell ist die weltweite Nachfrage derzeit höher als das Angebot.

„An Preisspekulationen nicht beteiligen": Rewe und Mondelez im Preisstreit

In einem Gespräch mit IPPEN.MEDIA erklärte der Pressesprecher der Rewe-Group im März: „Daraus lässt sich aus unserer Perspektive des Lebensmitteleinzelhandels nicht per se ableiten, dass jede Schokolade oder alle kakaohaltigen Produkte teurer werden. Gründe dafür sind u.a. der intensive Preiswettbewerb in der Branche, laufende Verträge, Bevorratungen der Hersteller und der tatsächliche Kakaoanteil der Produkte. Vor diesem Hintergrund möchten wir uns an Preisspekulationen nicht beteiligen."

Viele Hersteller erhöhten jedoch die Preise: Die 100-Gramm-Vollmilch-Schokolade von Lindt kostete 2023 noch 1,99 Euro, 2024 dann 2,69 Euro. Bei Mondelez zahlte man 2023 1,29 Euro, 2024 dann 1,49 Euro. Der Hersteller wollte sich ebenfalls nicht zu der aktuellen Situation äußern. Auf eine IPPEN.MEDIA-Anfrage hieß es auch von Mondelez: „Ich bitte um Verständnis, dass wir uns grundsätzlich nicht öffentlich zu laufenden Gesprächen mit unseren Handelspartnern äußern." (jh)