Saarland: Mann vor Gericht - Teile für Drohnen nach Russland geliefert?

→ Оригинал (без защиты от корпорастов)

Saarbrücken - Ein Geschäftsmann aus dem Saarland soll verbotenerweise Drohnen-Bauteile nach Russland geliefert haben. Der deutsch-russische Geschäftsführer zweier Unternehmen steht deshalb seit heute vor dem Oberlandesgericht in Stuttgart.

Dem 59-jährigen Waldemar W. soll bei seinen angeblich illegalen Geschäften eine 53 Jahre alte Geschäftsfrau aus der Nähe von Karlsruhe (Baden-Württemberg) geholfen haben. Laut Bundesanwaltschaft soll sie dem Saarländer unterstützt haben, elektronische Bauteile von einem US-Unternehmen zu bekommen: Sie habe versichert, die bestellten Waren blieben in Deutschland.

Der Geschäftsmann sitzt bereits seit 9. März 2023 aufgrund eines Haftbefehls des Amtsgerichts Mannheim in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft hat das Verfahren übernommen und Ende August einen neuen Haftbefehl gegen W. beantragt.

Neben dem Saarländer sitzt eine Frau aus der Nähe von Karlsruhe auf der Anklagebank. Sie soll für den Mann gelogen haben

Der belieferte Kunde in Russland produziert laut Anklageschrift militärisches Material und Zubehör. Dazu gehöre auch die „Orlan 10"-Drohne, die von den russischen Streitkräften gegen die Ukraine eingesetzt wird.

Verstoß gegen das Russland-Embargo

Die zwischen Januar 2020 und März 2023 gelieferten Elektrobauteile im Wert von über 700 000 Euro hätten dem Russland-Embargo der Europäischen Union unterlegen.

Konkret wirft die Anklage dem Mann aus dem Saarland vor, in 54 Fällen die Sanktionen umgangen zu haben.

Skurriler Moment bei BürgerdialogScholz macht sich über Ukraine lustig

Quelle: maischberger/Das Erste SPD Lüneburg/Instagram03.05.2024

Nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine und der Verschärfung der Sanktionen sollen die Bauteile über Scheinempfänger in Kasachstan, Kirgistan, Hongkong, der Türkei oder in den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Russland geliefert worden sein.

Verhandlungstermine sind bis Anfang September angesetzt.