Börse: Dax legt nach US-Konjunkturdaten zu, Daimler-Truck-Aktie mit Verlusten

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Kursgewinne des Dax haben am Freitag an einem schlechten Wochenergebnis nicht viel geändert. Nach der Bekanntgabe von Arbeitsmarktdaten aus den USA sah es kurz so aus, als ob die Gewinne deutlicher werden, doch im späteren Verlauf kamen die Kurse nach dem ISM-Index aus dem US-Dienstleistungssektor wieder etwas zurück.

Der Dax hielt sich am Schluss mit 18.001 Zählern knapp über der zuletzt umkämpften Marke von 18.000 Punkten. Trotz des Anstiegs um 0,59 Prozent hat der deutsche Leitindex auf Wochensicht 0,9 Prozent verloren. Der MDax legte am Freitag um 0,18 Prozent auf 26.300 Punkte zu. Der EuroStoxx 50 legte um 0,6 Prozent zu.

Die US-Wirtschaft hat im April deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet und die Arbeitslosenquote stieg leicht an. Zudem schwächte sich das Lohnwachstum überraschend etwas ab. Laut dem Ökonomen James Knightley von der ING Bank haben damit erstmals seit Langem alle in dem Bericht enthaltenen Kriterien enttäuscht. Die erste Annahme war dann, dass dies die Fed dazu verleiten würde, doch schneller über Zinssenkungen nachzudenken.

Dieser Fantasie wirkte aber später der ebenfalls enttäuschende ISM-Index mit einer Preiskomponente entgegen, die unerwartet deutlich angestiegen war. Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen sagte, die Lockerungserwartungen dürften deshalb nicht weiter forciert werden. „Der US-Dienstleistungssektor kämpft offenkundig mit zulegenden Einkaufspreisen", sagte Analyst Tobias Basse von der NordLB. Dies sei sicherlich keine erfreuliche Nachricht für Jerome Powell und die anderen US-Notenbanker.

Henkel Top, Daimler Truck Flop

Optimistischere Ziele für das Gesamtjahr trieben die Aktien von Henkel auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Mit plus 7,2 Prozent lagen sie an der Dax-Spitze. Im Konsumentengeschäft sei es im ersten Quartal besser gelaufen als gedacht, schrieb RBC-Experte James Edwardes Jones. Dass der Vorstand neben dem Umsatz- auch das Margenziel angehoben habe, sei zu diesem Zeitpunkt bemerkenswert.

Die nach ihren Rekordständen Anfang April zuletzt gefallenen Rüstungswerte wie Rheinmetall, Hensoldt und Renk profitierten am Freitag mit Anstiegen zwischen 4,7 und 7,7 Prozent davon, dass die Privatbank Hauck & Aufhäuser die Aktien allesamt zum Kauf empfahl. „Das Bedürfnis, sich zu verteidigen, hat die Geschichte überdauert und wird auch in Zukunft lebenswichtig sein", schrieben die Analysten.

Am Dax-Ende sackten die Papiere von Daimler Truck um fast 4 Prozent ab. Der Nutzfahrzeughersteller sei stark ins Jahr gestartet, lobten Analysten. Aussagen zur schwierigen Entwicklung in Europa verstimmten aber die Anleger.

Im MDax gab es zwei sehr negative Ausreißer: Der Autovermieter Sixt erschreckte seine Anleger mit gekappten Jahreszielen, die einen Kursrutsch um 12,7 Prozent zur Folge hatten. Nur wenig besser erging es Aurubis mit minus 11 Prozent, nachdem der UBS-Analyst Daniel Major mit einem Verkaufsvotum eine Kehrtwende in seiner Bewertung vornahm.

Gewinne in den USA, Apple gefragt

Positiv aufgenommene Quartalsberichte von Apple und Amgen sowie ein etwas schwächelnder Arbeitsmarktbericht sorgten für teils deutliche Gewinne an den US-Börsen. Der Dow Jones Industrial sprang im frühen Handel zeitweise um 1,5 Prozent hoch, kam dann aber etwas zurück. Zuletzt legte er um 1,1 Prozent auf 38.667 Punkte zu. Auf Wochensicht steuert er damit auf ein Plus von 0,8 Prozent zu. Der S&P 500 gewann am Freitag 0,9 Prozent auf 5109 Zähler und der technologielastige Nasdaq 100 zog um 1,7 Prozent auf 17.835 Zähler an.