„Verstörender Trend": Schulen warnen vor Fake-News zu „Vergewaltigungstag"

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Stand: 26.04.2024, 19:17 Uhr

Von: Ulrike Hagen

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Verstörende Fake-News über einen angeblichen „National Rape Day" verbreiten sich auf Social Media. Die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch reagiert.

Berlin - Die sozialen Medien, darunter vor allem Instagram und TikTok, sind erneut der Schauplatz für abscheuliche Aufrufe zum sogenannten „National Rape Day", der angeblich am heutigen Mittwoch (24. April) stattfinden soll. An diesem Tag sollen sexuelle Übergriffe auf Mädchen legal sein. Trotz der Entlarvung dieser Behauptung als Falschmeldung löst sie verständlicherweise Unruhe und Unsicherheit unter jungen Mädchen aus.

Auf TikTok kursiert derzeit erneut eine widerliche Falschmeldung über einen „Nationalen Vergewaltigungstag". Bildungsminister warnen. (Symbolbild) © Sven Simon/Imago/Monika Skolimowska/dpa/Montage

„Verstörend": TikTok-Videos zum angeblichen „National Rape Day" gehen viral

Frauenfeindlichkeit ist nach wie vor weit verbreitet, auch auf den „jungen" sozialen Netzwerken wie TikTok und Instagram. Dort werden seit einigen Jahren Videos verbreitet, die die Behauptung aufstellen, dass Vergewaltigungen am 24. April legal seien.

Die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) hat sich angesichts dieser beunruhigenden Entwicklung in einem Brief an die rund 800 Schulen in Berlin gewandt, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Die Falschmeldung vom angeblichen „National Rape Day" verbreitet sich zunehmend in Schul-Chats, so Günther-Wünsch.

Senat warnt: Fake-News zu „Vergewaltigungstag" auf Social Media - Lehrkräfte sensibilisieren

In ihrem Brief fordert sie die Lehrkräfte auf, ein Bewusstsein für diese Art von Falschinformationen im Internet zu schaffen. Schülerinnen, die das Thema ansprechen, sollen ernst genommen werden. Lehrkräfte sollen bei diesem Thema aufmerksam und handlungssicher sein: „Sexueller Übergriff, sexuelle Nötigung und Vergewaltigung sind Straftaten nach Paragraf 177 des Strafgesetzbuches, die unmittelbar zur Anzeige gebracht werden müssen. Dies gilt auch für das Verbreiten von Inhalten, die zu rechtswidrigen Taten auffordern", betont Günther-Wünsch.

„Rape Day": Widerliches Gerücht ging erstmals 2021 viral und verbreitet sich erneut über Social Media

Obwohl das erste TikTok-Video, das 2021 zur sexuellen Belästigung am 24. April aufrief, nicht mehr auffindbar ist, bleibt das Gerücht als eine Art Horror-Kettenbrief seit fast drei Jahren bestehen, vor allem auf Plattformen wie TikTok oder Instagram. „Aktuell wird diese Falschmeldung erneut vermehrt von TikTok-Nutzern aufgegriffen und findet u. a. in Chats Verbreitung an Schulen", heißt es in dem Schreiben des Berliner Senats.

Als Reaktion darauf veröffentlichte der Jurist Tim Hendrik Walter, auf TikTok bekannt als „Herr Anwalt", der auf rechtliche Fragen seiner jungen Community antwortet, bereits 2021 einen Clip, in dem er klarstellt: „Es geht den Erstellern dieser Inhalte nur darum, euch Angst zu machen". Er fügt hinzu: „Ihr habt an dem Tag nicht mehr zu befürchten als an anderen Tagen."