Neue Pkw-Kennzeichnungspflicht startet - diese Änderungen treten im Mai in Kraft

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Stand: 04.05.2024, 19:09 Uhr

Von: Carmen Mörwald

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Ab sofort sollen Kunden beim Autokauf genau über Verbrauch, Emissionen und mögliche Kosten informiert werden. Damit sollen Klima und Portemonnaie geschont werden.

Kassel - Neuwagen brauchen oft mehr Sprit als von den Herstellern angegeben. Eine Studie vom International Council on Clean Transportation (ICCT) zeigt, dass die Differenz sogar gestiegen ist: Während die Autos im Jahr 2018 rund acht Prozent mehr Sprit verbraucht haben, seien es 2022 bereits 14 Prozent mehr gewesen. Um Verbraucher vor Kostenfallen beim Autokauf zu schützen, greift ab dem 1. Mai 2024 eine neue Pkw-Kennzeichnungspflicht. Diese gilt ab sofort für alle Händler und Hersteller.

Pkw-Kennzeichnungspflicht sorgt für „mehr Transparenz beim Autokauf"

Seit Februar 2024 müssen alle neu ausgestellten Label und Aushänge im Autohaus und jede neu gestaltete Werbung den neuen Vorschriften entsprechen. Spätestens ab Mai müssen Händler und Hersteller im Rahmen der Pkw-Kennzeichnungspflicht genaue Angaben zu Verbrauch und Emissionen zu machen. Laut Mitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sei das Ziel eine deutlich verbesserte und um weitere wichtige Angaben ergänzte Verbraucherinformation.

Was ist das WLTP-Prüfverfahren?

Das WLTP-Prüfverfahren steht für „Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure" und ist ein standardisiertes Verfahren zur Messung des Kraftstoffverbrauchs und der Emissionen von Fahrzeugen. Es wurde entwickelt, um realistischere Ergebnisse im Vergleich zum früheren NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) zu erzielen.

Im Gegensatz zum NEFZ berücksichtigt das WLTP-Verfahren verschiedene Fahrsituationen und -bedingungen, einschließlich höherer Geschwindigkeiten, schnellerer Beschleunigungen und einer größeren Vielfalt von Streckenprofilen. Dadurch sollen die Testergebnisse näher an den tatsächlichen, alltäglichen Fahrbedingungen liegen.

Quelle: ADAC

„Die verbesserte Kennzeichnung von neuen Pkw bringt mehr Transparenz beim Autokauf", so Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen). „Künftig müssen die absoluten Verbrauchs- und Emissionswerte auf Basis des realitätsnäheren WLTP-Prüfmessverfahrens angegeben werden." Zudem informiere das neue Pkw-Label über die Energiekosten und die CO₂-Kosten. Damit werde eine Kaufentscheidung ermöglicht, die sowohl Klima als auch Geldbeutel schone.

Änderungen durch Pkw-Kennzeichnungspflicht - das gilt für Verbraucher

Konkret bedeutet die Pkw-Kennzeichnungspflicht für Verbraucher, dass sie sowohl beim Autokauf vor Ort als auch online unterstützt werden. Das Label muss entweder im Autohaus direkt am ausgestellten Fahrzeug angebracht oder dessen Inhalte beim Kauf über das Internet angegeben werden. Farblich gekennzeichnete CO₂-Klassen zeigen auf einen Blick, wie viele Emissionen ein Pkw im Vergleich zu anderen Modellen ausstoße, so das BMWK. Das Gewicht des Autos spiele dabei keine Rolle.

Anfang Mai 2024 startet die neue PKW-Kennzeichnungspflicht. Damit soll für mehr Transparenz beim Autokauf gesorgt werden. © Ivana Kojic / Imago

Elektroautos und Plug-in-Hybride erhalten zusätzliche Informationen zum Stromverbrauch und zur Reichweite. Plug-in-Hybride haben zwei Antriebe, daher gibt es zwei CO₂-Klassen: Eine für den Mischbetrieb und eine für den reinen Verbrennungsmotor-Betrieb. Außerdem sollen Verbraucher über die erwarteten CO₂-Kosten für die nächsten zehn Jahre informiert werden. So haben Autokäufer die Möglichkeit, sich für umweltfreundlichere und kostengünstigere Autos zu entscheiden. (cln)