Pkw-Kennzeichnungspflicht gilt ab jetzt - das müssen Fahrer ab Mai 2024 beachten

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Stand: 08.05.2024, 19:09 Uhr

Von: Carmen Mörwald

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Der Autokauf kann sich schnell als Kostenfalle entpuppen. Um sowohl das Klima als auch das Portemonnaie zu schonen, gilt ab jetzt eine neue Verordnung.

München - Viele Deutsche unterschätzen, wie viel Geld ihr Auto pro Monat verschlingt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Forschern des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung sowie der Universitäten Mannheim und Yale. Demnach liegen Menschen bei den Schätzungen über den tatsächlichen Betrag um mehr als 50 Prozent daneben. Die neue Pkw-Kennzeichnungspflicht soll Verbraucher genau über mögliche Kostenfallen informieren.

Achtung beim Autokauf - das müssen Verbraucher zur neuen Pkw-Kennzeichnungspflicht wissen

Bereits im Februar 2024 ist die Verordnung in Kraft getreten. Spätestens ab dem 1. Mai müssen Händler und Hersteller genaue Angaben zu Verbrauch und Emissionen zu machen. Diese werden entweder als Label im Autohaus direkt am ausgestellten Fahrzeug angebracht oder beim Kauf über das Internet anderweitig angegeben. Konkret bedeutet die Pkw-Kennzeichnungspflicht also, dass Verbraucher sowohl beim Autokauf vor Ort als auch online unterstützt werden.

Anfang Mai 2024 startet die neue PKW-Kennzeichnungspflicht. Damit soll für mehr Transparenz beim Autokauf gesorgt werden. © Zoonar / Imago

Farblich gekennzeichnete CO₂-Klassen zeigen auf einen Blick, wie viele CO₂-Emissionen ein Pkw im Vergleich zu alternativen Modellangeboten ausstoße, so das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in ihrer Mitteilung. Das Gewicht des Fahrzeugs spiele anders als bei dem 2011 entwickelten CO₂-Label keine Rolle mehr. Dieses galt als umstritten, da nicht nur die absoluten Verbrauchswerte, sondern die Werte in Relation zum Gewicht berücksichtigt wurden.

Des Weiteren erhalten Elektroautos und Plug-in-Hybride zusätzliche Informationen zum Stromverbrauch und zur Reichweite. Plug-in-Hybride haben pro Antrieb eine CO₂-Klasse: Eine für den Mischbetrieb und eine für den reinen Verbrennungsmotor-Betrieb. Zudem dem sollen Verbraucher über die erwarteten CO₂-Kosten für die nächsten zehn Jahre informiert werden, wodurch sie die Möglich haben, sich für umweltfreundlichere und kostengünstigere Fahrzeuge zu entscheiden.

Pkw-Kennzeichnungspflicht sorgt für „Transparenz beim Autokauf" - und macht Schummeln unmöglich

Laut BMWK sei das Ziel eine deutlich verbesserte und um weitere wichtige Angaben ergänzte Verbraucherinformation. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) unterstützt die Pkw-Kennzeichnungspflicht: „Die verbesserte Kennzeichnung von neuen Pkw bringt mehr Transparenz beim Autokauf. Künftig müssen die absoluten Verbrauchs- und Emissionswerte auf Basis des realitätsnäheren WLTP-Prüfmessverfahrens angegeben werden."

Was ist das WLTP-Prüfverfahren?

Das WLTP-Prüfverfahren steht für „Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure" und ist ein standardisiertes Verfahren zur Messung des Kraftstoffverbrauchs und der Emissionen von Fahrzeugen. Es wurde entwickelt, um realistischere Ergebnisse im Vergleich zum früheren NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) zu erzielen.

Im Gegensatz zum NEFZ berücksichtigt das WLTP-Verfahren verschiedene Fahrsituationen und -bedingungen, einschließlich höherer Geschwindigkeiten, schnellerer Beschleunigungen und einer größeren Vielfalt von Streckenprofilen. Dadurch sollen die Testergebnisse näher an den tatsächlichen, alltäglichen Fahrbedingungen liegen.

Quelle: ADAC

Mit der neuen Pkw-Kennzeichnungspflicht wird es Herstellern auch nicht mehr möglich sein, beim Verbrauch zu schummeln. Wie eine Studie vom International Council on Clean Transportation (ICCT) zeigt, brauchen Neuwagen nämlich oft mehr Sprit als vom Hersteller angegeben. Während die Differenz im Jahr 2018 noch bei rund acht Prozent lag, seien es 2022 bereits 14 Prozent mehr gewesen. Kein Wunder also, dass Verbraucher die tatsächlich anfallenden Kosten unterschätzen. (cln)