Trump-Prozess: Staatsanwaltschaft spielt heimlich mitgeschnittenes Telefonat ab - WELT

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Ausland Prozess um Schweigegeld

Staatsanwaltschaft spielt heimlich mitgeschnittenes Telefonat mit Trump ab

Veröffentlicht am 03.05.2024 | Lesedauer: 3 Minuten

Der Prozess gegen Donald Trump begann Mitte April und könnte nach Gerichtsangaben bis zu acht Wochen dauern

Quelle: AFP/DOUG MILLS

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Im Prozess um eine Schweigegeldzahlung spielen die Staatsanwälte der Jury ein heimlich mitgeschnittenes Gespräch zwischen Ex-Präsident Trump und seinem früheren Anwalt Cohen vor. Die Aufnahme war bereits bekannt - soll nun aber die Argumente der Anklage untermauern.

Im Prozess gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels ist ein Anwalt der Pornodarstellerin befragt worden. Anwalt Keith Davidson trat übereinstimmenden US-Medienberichten am Donnerstag vor dem Gericht in New York als Zeuge auf und berichtete darüber, wie er im Präsidentschaftswahlkampf 2016 mit dem damaligen Trump-Anwalt Michael Cohen verhandelt habe. Letztlich habe seine Klientin Daniels daraufhin zugestimmt, im Gegenzug für 130.000 Dollar Schweigegeld nicht über ihre Begegnung mit Trump zu sprechen.

Daniels behauptet, Sex mit Trump gehabt zu haben. Trump bestreitet eine Affäre, nicht aber, dass Geld geflossen ist. In dem Verfahren - dem ersten Strafprozess gegen einen ehemaligen US-Präsidenten in der Geschichte der Vereinigten Staaten - ist Trump unter anderem wegen Fälschung von Geschäftsunterlagen angeklagt. Der 77-Jährige, der im November erneut zum US-Präsidenten gewählt werden will, hat auf nicht schuldig plädiert.

Laut der Nachrichtenagentur AP sprach Anwalt Davidson auch über seine Reaktion auf Trumps Wahlsieg 2016. „Was haben wir getan?", schrieb der Anwalt damals an den Chefredakteur der Boulevardzeitung „National Enquirer", Dylan Howard. „Oh mein Gott", lautete die Antwort.

„Es bestand Einvernehmen darüber, dass (...) unsere Aktivitäten in irgendeiner Weise die Präsidentschaftskampagne von Donald Trump unterstützt haben könnten", sagte Davidson vor den Geschworenen. Der „National Enquirer" hatte damals Geschichten über außereheliche sexuelle Begegnungen des Kandidaten Trump unterdrückt, um zu verhindern, dass sie in den letzten Tagen des Präsidentschaftswahlkampfes an die Öffentlichkeit gelangten.

Die Aussage des Anwalts sollte die Schweigegeldzahlungen direkt mit Trumps Ambitionen auf die Präsidentschaft in Verbindung bringen und das Argument der Staatsanwaltschaft untermauern, dass es in dem Fall, der derzeit in New York verhandelt wird, um eine Einmischung in die Wahl von 2016 geht und nicht nur um Sex und Geld. Der Bezirksstaatsanwalt von Manhattan, Alvin Bragg, versucht, diese Verbindung herzustellen, nicht nur um eine Verurteilung zu erreichen, sondern auch um die Öffentlichkeit von der Bedeutung des Falles zu überzeugen.

„Was müssen wir dafür zahlen? Eins fünfzig?"

Als Beweisstück wurde den Geschworenen auch eine heimlich aufgenommene Audiodatei aus dem Jahr 2016 vorgespielt. Das FBI fand die Aufnahme eines Telefonats bei einer Durchsuchung der Büros von Trumps damaligen Anwalt Michael Cohen. Zu hören sind Trump und Cohen. Die beiden Männer sprechen über eine mögliche Zahlung. Cohen sagt, er habe mit Allen Weisselberg, dem damaligen Finanzchef Trumps, darüber gesprochen, „wie man die ganze Sache finanzieren könne". Trump daraufhin: „Was müssen wir dafür zahlen? Eins fünfzig?" Er schlägt eine Barzahlung vor, woraufhin Cohen mehrmals „Nein" sagt. Bevor die Aufnahme abbricht, ist noch zu hören, wie Trump „Scheck" sagt.

Davidson vertrat die Pornodarstellerin Stormy Daniels und das „Playboy"-Model Karen McDougal, die beide angeben, sexuelle Kontakte zu Trump gehabt zu haben, was dieser bestreitet. Beide verkauften ihre Geschichte an die Boulevardzeitung, die sie dann nicht veröffentlichte.

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Gesetzeswidrig ist die Schweigegeldzahlung nicht. Aber: Nachdem 130.000 Dollar an Daniels geflossen waren, erstattete Trumps Firma seinem Anwalt Cohen das Geld zurück und verbuchte die Zahlungen an ihn als Gerichtskosten, wie die Staatsanwaltschaft erklärte. Sie klagte den ehemaligen Präsidenten deshalb wegen Fälschung von Geschäftsunterlagen in 34 Fällen an. Bei einer Verurteilung drohen Trump bis zu vier Jahre Gefängnis.

Vor Beginn der Zeugenaussagen beantragte die Staatsanwaltschaft zudem Geldstrafen in Höhe von jeweils 1000 Dollar für vier Äußerungen Trumps, die ihrer Ansicht nach gegen eine richterliche Auflage verstoßen, wonach ihm verboten ist, in der Öffentlichkeit über Zeugen, Geschworene und andere eng mit dem Fall verbundene Personen zu sprechen. Eine solche Strafe käme zu der Geldstrafe von 9000 Dollar hinzu, die Richter Juan Merchan am Dienstag im Zusammenhang mit neun von ihm festgestellten Verstößen gegen diese Auflage schon verhängte. Merchan entschied nicht umgehend über die Anträge.