Smartphone sollte man regelmäßig ausschalten - Sicherheits-Experte erklärt verblüffenden Grund

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Stand: 12.05.2024, 19:25 Uhr

Von: Romina Kunze

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Das Smartphone ist der ständige Begleiter im Alltag geworden. Sich hin und wieder mal eine Handy-Pause zu nehmen, kann aber aus unerwarteten Grund von Vorteil sein.

Kassel - Spätestens wenn der Akku im roten Bereich ist, laden die meisten Menschen ihre Smartphones. Ausgeschaltet ist es eher selten. Schließlich möchte man nichts verpassen - tagsüber keine Nachrichten von Freunden, morgens sicher nicht den Wecker. Experten raten allerdings dazu, das Handy häufiger einfach mal auszuschalten. Und zwar nicht nur dem sensiblen Akku zuliebe.

Aus Schutz vor Hackern: Geheimdienst rät Nutzern, öfters das Handy auszuschalten

„Mach doch mal dein Handy aus", was nach dem Appell einer entnervten Mutter eines Teenagers klingt, ist tatsächlich auch ein nützlicher Sicherheitshinweis von Spezialisten des US-Geheimdienst NSA (National Security Agency). In ihrem Leitfaden für Datensicherheit bei Smartphones, dem NSA Mobile Device Best Practice, hat ein Expertenteam die wichtigsten Maßnahmen zusammengestellt, um sich vor Hacker-Angriffen zu schützen. Und der effektivste ist gleichzeitig auch der simpelste: Das Gerät einfach regelmäßig aus- und wieder einschalten.

Meist mit dabei: Im Alltag kommt das Smartphone fast durchgängig zum Einsatz. Sicherheitsexperten empfehlen, das Handy regelmäßig auszuschalten. (Symbolfoto) © Olga Rolencino/Imago

Dass man besser keine sensiblen Daten über Whatsapp-Nachrichten weitergeben sollte, dürfte mittlerweile vielen Nutzern bekannt sein. Auch durch einen falschen Klick auf Pop-Ups, Links oder Phishing-Mails kann man Betrügern in Netz auf den Leim gehen - so wie zuletzt bei vermeintlichen E-Mails von der ING-DiBa und Sparkasse. Das Rebooten, wie das Ein- und Ausschalten in der Fachsprache genannt wird, als effektives Werkzeug gegen Cyber-Kriminelle kennen dagegen sicherlich die wenigsten.

„Hier geht es darum, diesen böswilligen Akteuren Kosten aufzubürden", sagte Neal Ziring, technischer Direktor der Cybersicherheitsdirektion des US-Geheimdienstes, zu den Hintergründen des Sicherheitsleitfadens gegenüber USA Today. Ihnen den Zugang zum eigenen Handy so schwer wie möglich zu machen, koste Hacker Zeit und Geld, um entsprechend immer neue Malware zu entwickeln.

„Soft Reset" als bestes Mittel gegen schädliche Software auf dem Smartphone

Zwar ist die allgemeine Datensicherheit von Smartphones durch massive Sicherheitsvorkehrungen von Google und Android sowie Apple und iOS in den vergangenen Jahren erheblich größer geworden. Und auch Whatsapp arbeitet stetig an der Sicherheit des Messengers. Dennoch schaffen es Hacker immer wieder, Schadsoftware einzuschleusen. Und gerade aufgrund der hohen Sicherheitsstandards haben sie es auf den Arbeitsspeicher des Geräts abgesehen.

Ein Zugriff darauf geschieht meist unbemerkt und ohne Zutun des Nutzers (Zero-Click-Angriffe). Schwachstelle solcher Hacker-Softwares: Sie können Reboots größtenteils nicht überstehen. Deshalb raten die NSA-Experten dazu, mindestens einmal in der Woche das Handy auszuschalten. Durch einen solchen „Soft Reset" wird das Betriebssystem komplett heruntergefahren, alle laufenden Programme geschlossen und Wlan- sowie Sim-Verbindungen gekappt, wie die Technik-Experten von chip.de erklären.

Die NSA rät zu folgenden Vorgehen:

  • Wie oft ausschalten? Mindestens einmal in der Woche.
  • Wie lange sollte das Handy ausgeschaltet sein? Mindestens für eine Minute.
  • Wann wäre dafür ein guter Zeitpunkt? Vor dem Schlafengehen, Nachts oder während das Handy lädt.

Smartphone herunterfahren laut Experten wirksamer als Sicherheits-Apps

Nach Einschätzungen des Geheimdienstes ist das sogar wirksamer als entsprechende Sicherheits-Apps zu installieren und regelmäßige Updates durchzuführen. Denn durch das Ausschalten würde der Arbeitsspeicher regelmäßig bereinigt und dadurch auch von potenzieller Schadsoftware befreit. Und auch der Akku profitiert davon - wie chip.de schreibt, verlängert die Maßnahme die Lebensdauer des Akkus. Etwas Digital Detox ist ein netter Nebeneffekt, den sicherlich alle Umstehenden zu schätzen wissen.

Sicherheitsrisiken verbergen sich aber auch hinter bestimmten Telefonnummern - bei folgenden Anrufern sollte man am besten erst gar nicht drangehen. (rku)