Autozulieferer meldet Insolvenz an: Über 600 Mitarbeiter könnten betroffen sein

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Der Autozulieferer Franken Guss aus Bayern hat finanzielle Schwierigkeiten. Das Unternehmen hat Insolvenz angemeldet. Über 600 Mitarbeiter könnten davon betroffen sein.

Die hohen Kosten der vergangenen Jahre belasten auch große Unternehmen. Nicht Wenige kämpfen mit einer Insolvenz. Auch der Automobilindustrie bereitet die finanzielle Situation Schwierigkeiten. Mit Franken Guss ist nun ein weiteres, deutsches Unternehmen insolvent.

Der Gießereibetrieb aus Kitzingen bei Würzburg hat ein sogenanntes Schutzschirmverfahren eingeleitet, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Das Verfahren soll die wirtschaftlichen Abläufe des Unternehmens unter die Lupe nehmen. Gemeinsam mit Stakeholdern und Beratern soll dazu in den kommenden drei Monaten ein Restrukturierungsplan erarbeitet werden. Während dieses Zeitraumes soll das Geschäft mit 695 Beschäftigten allerdings ohne Einschränkungen weiterlaufen.

Das Schutzschirmverfahren erlaubt der Geschäftsführung von Franken Guss, das Unternehmen währenddessen eigenständig weiterzuführen. Voraussetzung dafür war, dass ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer dem Gericht bestätigt, dass keine Sanierungshindernisse bestehen.

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Video: augsburg.tv

Franken Guss insolvent: Sinkender Elektroauto-Absatz führte in Insolvenz

Dem Gießereibetrieb, der im Jahr 2022 nach eigenen Angaben einen Jahresumsatz von circa 150 Millionen Euro verzeichnete, war es in den vergangenen Krisen nicht gelungen, sein Geschäft an die steigenden Kosten anzupassen. Es folgte ein Vertrauensbruch der Finanzmärkte in das Unternehmen, wie in der Pressemitteilung weiter ausgeführt wird. Zusätzlich belastete der nach wie vor anhaltende, starke Einbruch des Elektrofahrzeugabsatzes die Kassen. Schließlich hat Franken Guss, welches vor allem Eisen- und Aluminiumteile für Pkws und Nutzfahrzeuge produziert, sich auf diesen Markt eingestellt. In den vergangenen Jahren investierte das Familienunternehmen viel Geld in die Gießerei und Bearbeitung.

Der Absatz der Elektroautos in Deutschland ist rückläufig. Im ersten Quartal 2024 wurden nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts mit gut 81.000 vollelektrischen Pkws 14,1 Prozent weniger Fahrzeuge als im Vorjahreszeitraum neu zugelassen. Grund sind wohl die noch immer hohen Kosten und der Wegfall des Umweltbonus. Bis Ende 2023 hatte die Bundesregierung den Kauf eines neuen Elektrofahrzeugs noch mit bis zu 4500 Euro gefördert.

Insolvenzverfahren soll Geschäft nachhaltig verbessern

Franken Guss hat das Schutzschirmverfahren letztendlich eingeleitet, um nachhaltig in der Lage zu sein, seinen finanziellen Verpflichtungen ordnungsgemäß nachzukommen. Sebastian Braun, anerkannter Experte im Insolvenzrecht, ordnete das Vorgehen des Autozulieferers so ein: "Franken Guss wird die Chance des Sanierungsverfahrens nutzen, um seine Marktposition zu stärken." Dabei dürfte es auch darum gehen, die knapp 700 Beschäftigten halten zu können.