Nach Besuch auf Frühlingsfest: Mehr als 300 Krankheitsfälle in Stuttgart

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Stand: 04.05.2024, 19:24 Uhr

Von: Alina Schröder

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Nachdem sie auf dem Cannstatter Wasen alle dasselbe Festzelt besucht haben, klagen zahlreiche Menschen über Magen-Darm-Beschwerden. Behörden ermitteln.

Update vom 25. April 2024, 20.06 Uhr: Die Zahlen steigen und steigen: Wie die Stadt Stuttgart am späten Donnerstagnachmittag mitteilte, seien inzwischen 727 Fälle bekannt. Bei fünf Personen sei das Norovirus im Labor festgestellt worden. Infektionsherd war am Samstagabend (21. April) demnach das Göckelesmaier-Zelt auf dem Cannstatter Wasen.

Auch könnte das Personal auf dem Frühlingsfest das Virus eingeschleppt haben. „Bei acht Mitarbeitenden mit Symptomen wurden Untersuchungen veranlasst, die Ergebnisse liegen noch nicht vor", heißt es in der Mitteilung. Wie die Bild berichtet, widerspricht allerdings der Festwirt Karl Maier den Vermutungen. „Es gibt keinen Hinweis darauf, dass das Virus von unseren Mitarbeitern eingeschleppt worden wäre. Denkbar ist auch, dass Gäste das Virus mitgebracht und andere Gäste angesteckt haben."

Update vom 25. April 2024, 17.05 Uhr: Mittlerweile sollen sich laut focus.de rund 520 Betroffene, die auf dem Cannstatter Wasen zu Besuch waren, mit Magen-Darm-Beschwerden gemeldet haben. Das Portal beruft sich dabei auf das Gesundheitsamt und die Stadt Stuttgart. „Wir gehen davon aus, dass die Ansteckung von Mensch zu Mensch erfolgt ist", sagte demnach Stadtsprecher Sven Matis. Es sei zudem von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

„Die Probeergebnisse auf Noroviren sind alle negativ, sowohl bei den Tupferproben als auch bei den durch das Gesundheitsamt beprobten Lebensmitteln. Endgültige mikrobiologische Probeergebnisse folgen Ende der Woche. Gesichert ist, dass keine Übertragung der Noroviren durch die vom Gesundheitsamt beprobten Lebensmittel stattgefunden hat", teilte die städtische Pressestelle mit.

Mehr als 500 Menschen sollen nach dem Besuch des Stuttgarter Frühlingsfestes unter Magen-Darm-Beschwerden leiden. © Marijan Murat/dpa

Hunderte Kranke nach Frühlingsfest: Stadt Stuttgart korrigiert Zahl nach oben

Update vom 25. April 2024, 12 Uhr: Inzwischen ist die Zahl der nach einem Besuch des Stuttgarter Frühlingsfests Erkrankten auf 430 angestiegen. Am Samstag habe es 400 Fälle gegeben und 30 weitere am Sonntag, wie ein Sprecher der Kommune mitteilte. Bei Dreien wurde eine Infektion mit dem Norovirus nachgewiesen. Es werde jedoch davon ausgegangen, dass die Dunkelziffer wesentlich höher ist, da die Infektion an Familienmitglieder weitergegeben worden sein könnte.

Der Betreiber des Festzeltes arbeitet indes „eng mit der Stadt und den Lebensmittelbehörden zusammen", wie eine Sprecherin des Betreibers der Heilbronner Stimme mitteilte. So sollten weitere Infektionen verhindert werden. Aktuell wird davon ausgegangen, dass das Virus von Mensch zu Mensch übertragen wurde. Denn: Auf Proben des Essens, des Bestecks sowie von Tellern wurden keine Spuren des Erregers gefunden.

Dass einer der Mitarbeiter für die zahlreichen Infektionen verantwortlich sei, schließt der Festzelt-Betreiber aus. Dafür gebe es keinerlei Hinweise. „Es sind nur Mitarbeiter im Einsatz, die symptomfrei sind und uns gegenüber dies auch schriftlich bestätigt haben."

Krankheitswelle nach Frühlingsfest-Besuch zeigt Gefahr von Infektion auf engem Raum

Update vom 25. April 2024, 07.57 Uhr: Nachdem über 300 Menschen nach einem Frühlingsfest-Besuch in Stuttgart erkrankt waren, wird auch die Gefahr von Infektionen auf engem Raum wieder deutlich. Die Betroffenen hatten sich mit einem Magen-Darm-Erreger infiziert. Nach Angaben des Sozialministeriums wurden bei zwei Erkrankten Noroviren in Stuhlproben festgestellt.

„Das geht ziemlich schnell, das lehrt uns die Erfahrung", sagte Mediziner Manfred Schmid in Bad Cannstatt. Der Festwirt geht von einer Ansteckung durch Gäste aus. Schmid zufolge wird das Virus über Berührungen und Speichel übertragen. „Also wenn man gemeinsame Gegenstände berührt, aus dem gleichen Glas trinkt und das gleiche Geschirr benutzt." Was in einem Festzelt auf der Bierbank öfter mal passiere. Desinfektionstücher seien da nur bedingt hilfreich, weil man ständig alles abwischen müsse. Und das sei in der Party-Situation wohl eher wenig praktikabel. 

Hunderte Erkrankte nach Frühlingsfest-Besuch: Stadt Stuttgart rät zum Arztbesuch

Die Inkubationszeit betrage ein bis zwei Tage. Die Symptome reichten von Erbrechen über Durchfall bis zu Fieber. Für Menschen mit einem intakten Immunsystem sei die Infektion in der Regel nicht gefährlich. Angeschlagene Menschen könnten auch schwerwiegend erkranken. Bei einer Infektion solle man viel trinken und sich von anderen Menschen fernhalten.

Die Stadt Stuttgart hatte den Betroffenen geraten, sich an das Gesundheitsamt und ihren Hausarzt zu wenden. Erkrankte sollten die empfohlenen Hygienemaßnahmen beachten, um die weitere Ausbreitung zu unterbinden. Das Zelt darf geöffnet bleiben, wie ein Stadtsprecher mitgeteilt hatte. Der Betreiber sei sehr kooperativ. 

Nach Frühlingsfest-Besuch: Über 300 Erkrankte, Norovirus bei zwei nachgewiesen

Update vom 24. April, 13.34 Uhr: Bei Erkrankten, die nach dem Besuch des Stuttgarter Frühlingsfestes unter Magen-Darm-Beschwerden gelitten haben, sind Noroviren nachgewiesen worden. Dies teilte das Sozialministerium am Mittwoch in Stuttgart mit. Zwei Stuhlproben seien positiv gewesen.

Im Zusammenhang mit dem Besuch des Volksfestes sei eine Häufung von Darmerkrankungen aufgetreten. Das Landesgesundheitsamt sei bereits im engen fachlichen Austausch mit dem Gesundheitsamt Stuttgart und den Chemischen und Veterinäruntersuchungsämtern Stuttgart (CVUA).

Nach Frühlingsfest in Stuttgart: Mehr als 300 Menschen klagen über Magen-Darm-Beschwerden

Erstmeldung vom 24. April: Stuttgart - Nach dem Besuch des Stuttgarter Frühlingsfestes leiden mehr als 300 Menschen unter Magen-Darm-Beschwerden. Das teilte die Stadt Stuttgart am Mittwoch (24. April) mit. Alle Betroffenen hätten dasselbe Festzelt besucht und danach über Erbrechen, Übelkeit und Durchfall geklagt. Die Stadt sprach von einem größeren Ausbruchsgeschehen. Der Betreiber des betroffenen Zeltes äußerte sich zunächst nicht.

„Wir haben ein größeres Ausbruchsgeschehen festgestellt. Uns haben Hinweise erreicht, die auf über 300 Magen-Darm-Erkrankungen schließen lassen. Aufgetreten sind sie im Nachgang zum Besuch eines Zelts auf dem Frühlingsfest", sagte ein Sprecher der Stadt konkret. Die Symptome sprechen für eine virale Erkrankung, wie die Stadt mitteilte. Es verdichteten sich die Hinweise, dass es sich um das Norovirus handle. Unter den Betroffenen seien sowohl Besucher des Festes als auch Bedienstete des betroffenen Zeltes. 

Die Lebensmittelüberwachung und das Gesundheitsamt seien sofort nach Eintreffen der ersten Meldungen vor Ort gewesen und hätten in dem Zelt die Hygiene überprüft und Proben der Lebensmittel genommen. Diese würden derzeit im Labor ausgewertet. Es gehe nun in erster Linie darum, das Ausbruchsgeschehen einzudämmen und die Quelle der Infekte zu finden. Der Schwerpunkt liege auf den zentralen Servicebereichen des Zeltes. 

Welche Symptome Noroviren hervorrufen

Noroviren verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, sind sehr ansteckend und verbreiten sich rasend schnell - besonders an Orten, an denen viele Menschen zusammenkommen, etwa in Kindergärten, Altenheimen oder Krankenhäusern. Eine Infektion verläuft meist kurz und heftig. Betroffene fühlen sich schwach, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, manchmal leichtes Fieber.

Ein Sprecher des Klinikums Stuttgart sagte, am Wochenende habe es ein leicht erhöhtes Aufkommen von Patienten mit Bauchschmerzen in der Notaufnahme gegeben. Von den Patienten wisse man vereinzelt, dass sie das Frühlingsfest besucht hätten. Alle Patienten seien nur ambulant behandelt worden.

Das 84. Stuttgarter Frühlingsfest hat am Samstag (20. April) mit dem traditionellen Fassanstich begonnen. An 23 Tagen haben die Schausteller ihre Fahrgeschäfte, Buden und Imbisse geöffnet, in den Festzelten wird ausgeschenkt und aufgespielt. Die Veranstalter sind zurückhaltend und erwarten nach eigenen Angaben mehr als eine Million Besucher. „Wir sind eine Open-Air-Veranstaltung und vom Wetter abhängig", teilte die „in.stuttgart" Veranstaltungsgesellschaft im Vorfeld mit. Im vergangenen Jahr waren 1,4 Millionen Menschen gezählt worden, es war eines der bestbesuchten Frühlingsfeste der vergangenen Jahrzehnte. Auch in München hat das Frühlingsfest bereits gestartet. (asc/dpa)