Israel-Gaza-Krieg: Uno wirft israelischen Zivilisten Beschädigung von Hilfslieferung vor

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Die Vereinten Nationen haben israelischen Zivilisten vorgeworfen, für den Gazastreifen bestimmte Hilfsgüter aus Jordanien mutwillig beschädigt zu haben. Der Konvoi habe Lebensmittelpakete, darunter Zucker, Reis, Zusatznahrung und Milchpulver befördert, sagte der stellvertretende Uno-Sprecher Farhan Haq am Freitag. Eine begrenzte Menge davon sei am Donnerstag auf der Fahrt durch das Westjordanland von israelischen Zivilisten entladen und beschädigt worden. Auf weitere Hilfslieferungen aus Jordanien werde dieser Vorfall zunächst keine Auswirkungen haben. Die Lastwagen seien inzwischen im Gazastreifen angekommen und würden wie geplant verteilt, hieß es weiter.

Haq warnte erneut vor einer israelischen Militäroffensive in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens, wo laut der Weltgesundheitsorganisation WHO mehr als 1,2 Millionen palästinensische Zivilisten Schutz vor den Kämpfen in anderen Teilen des abgeriegelten Küstengebiets suchen. Der stellvertretende Uno-Sprecher machte unter Berufung auf das Uno-Kinderhilfswerk besonders auf das Schicksal der rund 600.000 Kinder in der an Ägypten grenzenden Stadt aufmerksam. Fast alle von ihnen seien »entweder verletzt, krank, unterernährt, traumatisiert oder behindert«. Eine Offensive würde für sie eine weitere Katastrophe bedeuten, sagte er. Laut der WHO sind nur ein Drittel der 36 Krankenhäuser im gesamten Gazastreifen noch teilweise funktionsfähig. Drei davon befänden sich in Rafah.

Die Organisation sei zutiefst besorgt, dass eine groß angelegte Militäroperation »zu einem Blutbad führen könnte«, schrieb die WHO am Freitagabend auf X, ehemals Twitter. Mehr als 1,2 Millionen Menschen befänden sich derzeit in dem Gebiet. Sollten sie erneut vertrieben werden, würde dies den Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser, Gesundheits- und Sanitärdiensten weiter einschränken, was zu vermehrten Krankheitsausbrüchen, einer Verschlimmerung des Hungers und weiteren Todesfällen führen würde.

Die israelische Regierung hat einen raschen Beginn der Offensive in Rafah angekündigt, sollte es nicht zu einer Einigung in indirekten Verhandlungen über einen Geiseldeal und eine Feuerpause mit der islamistischen Hamas kommen. Verbündete wie die USA haben Israel wiederholt vor einem Angriff auf Rafah gewarnt, weil sich dort Hunderttausende palästinensische Binnenflüchtlinge aufhalten. Die Stadt ganz im Süden Gazas gilt nach rund sieben Monaten Krieg als einzige in dem Küstengebiet, die noch vergleichsweise intakt ist.